Demografischer Wandel spielt entscheidende Rolle
Die Rahmenbedingungen für das Ausbildungs- und Berufsberatungsjahr 2019/20 waren in Brandenburg Pandemie-bedingt sehr schwierig. Im Frühjahr war das Ausbildungsgeschehen von den gesellschaftlichen Einschränkungen und wirtschaftlichen Risiken in Folge der Corona-Pandemie geprägt. Ausbildungsmessen konnten nicht stattfinden, persönliche Beratungsgespräche wurden durch Telefonie und Mailkontakte ersetzt. Digitale Angebote wie Berufswahl-Apps und Lehrstellenbörsen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Viele Brandenburger Unternehmen haben sich in dieser schwierigen Situation weiter engagiert und ihr Ausbildungsplatzangebot aufrechterhalten. Die Zahl der seit Beginn des Berichtsjahres gemeldeten Stellen ging in Brandenburg nur leicht um 377 auf 13.755 zurück. Brandenburg ist in besonderem Maße vom demografischen Wandel geprägt, viele ältere Beschäftigte werden in den nächsten Jahren aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Umso wichtiger ist die Entscheidung zahlreicher Unternehmen in Industrie, Handwerk sowie im öffentlichen Dienst, sich mit guter Ausbildung und attraktiven Lehrstellen die Fachkräfte von morgen zu sichern. Ende September waren in Brandenburg noch 2.096 betriebliche Lehrstellen unbesetzt, das waren 307 mehr als im September 2019.
Von Oktober 2019 bis Ende September dieses Jahres meldeten sich in Brandenburg insgesamt 13.589 Jugendliche bei der Berufsberatung der Agenturen für Arbeit auf der Suche nach einen Ausbildungsplatz. Das waren 608 junge Menschen weniger als im letzten Jahr. Ende September waren 1.515 Bewerber unversorgt, 300 mehr als vor einem Jahr. Mein Dank gilt den vielen Brandenburger Unternehmen, die auch in dieser sehr schwierigen Zeit eine gute Ausbildung anbieten und damit jungen Menschen eine berufliche Perspektive eröffnen. In allen Regionen des Landes gibt es ein breites Angebot an betrieblichen Ausbildungsstellen. Das Niveau der Vorjahre ist nahezu gehalten worden. Dennoch steht der Ausbildungsmarkt unter Druck.“ Einbrüche seien bei den von der Coronakrise besonders stark betroffenen Branchen wie dem Hotel- und Gaststättengewerbe, der Tourismusbranche und dem Veranstaltungsmanagement zu verzeichnen. „Sorge bereitet uns auch der deutliche Rückgang der Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber um eine betriebliche Lehrstelle“, erklärte der Minister. Fachkräfte sind das Fundament unserer wirtschaftlichen Zukunft. Und der Königsweg der Fachkräftesicherung ist nach wie vor die duale Ausbildung. Sie bleibt das zentrale Instrument, um sich zukunftsfähig aufzustellen. An Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben, appellierte er: „Suchen Sie weiter nach einem geeigneten Ausbildungsplatz und bewerben Sie sich! Ein verspäteter Ausbildungsstart ist möglich. Es gibt keine Frist, bis zu der eine Ausbildung spätestens begonnen werden muss“, so Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie. |