Vorstandsvorsitzender Tillmann Stenger ILB zieht Bilanz
Am kommenden Pfingstsonntag endet die Antragsfrist für das Corona-Soforthilfeprogramm das die ILB für das Land abgewickelt hat. Der Vorstandsvorsitzende der Investitionsbank des Landes Brandenburg Tillmann Stenger zieht eine vorläufige Bilanz:
„Zum Start des Soforthilfeprogramms am 23. März habe ich zugesagt, dass die ILB alle verfügbaren Ressourcen mobilisieren wird, um diese Aufgabe zu meistern. Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, dass wir innerhalb von drei Tagen 50.000 Anträge im Posteingang vorfinden würden und über eine halbe Milliarde Euro Antragsvolumen umzusetzen haben. Kurz vor Antragsschluss, am 31. Mai, kann ich – trotz aller Schwierigkeiten, die es auch gab – insgesamt eine positive Zwischenbilanz ziehen. Bedanken möchte ich mich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und unseren helfenden Händen von der WFBB und den Kammern, die seit Wochen mit großem Engagement an dieser in der Geschichte der ILB einzigartigen Herausforderung mitgearbeitet haben. Bedanken möchte ich mich aber auch bei dem Teil der Antragstellerinnen und Antragsteller, von denen wir Geduld abverlangen mussten und die diese dann auch aufbrachten, weil nicht jeder Antrag sofort bearbeit et werden konnte. Wir haben hinter jedem Antrag den individuellen Einzelfall gesehen und uns bemüht, jedem Anliegen gerecht zu werden, denn niemand ist selbst verschuldet in diese Situation geraten. Ich hoffe, dass wir damit den allermeisten Menschen über den Shut Down hinweghelfen konnten, um den Start jetzt wieder vollziehen zu können. “ Regional verteilten sich die Antragstellungen relativ gleichmäßig (siehe Tabelle 1). Gemessen an den Einwohnerzahlen und der Wirtschaftskraft verwundert es nicht, dass die meisten Anträge (5.826) aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark und die wenigsten (991) aus Frankfurt (Oder) kamen. Die größte Gruppe, mit rund 60.000 Antragstellern, sind die kleinen Unternehmen (bis zu 5 Beschäftigte), Freiberufler und Soloselbständigen. An sie wurden bis jetzt insgesamt rund 387 Millionen Euro ausgeschüttet. Von den größeren Unternehmen mit 51 bis 100 Beschäftigten kamen hingegen die wenigsten Anträge (387), an sie wurden rund 19 Millionen Euro ausgezahlt. Bei den Branchen stachen insbesondere der Handel (4.981 Anträge), Dienstleistungen (12.190), Gastgewerbe (3.641), Baugewerbe (2.220) und Gesundheits- und Sozialwesen (2.220) hervor. Antragsverlauf: Zum Stichtag am 29. Mai wurden durch die ILB rund 70.000 Anträge bearbeitet, darunter befinden sich mehr als 62.000 bewilligte und ausgezahlte Antragstellungen und rund 8.300 abgelehnte Anträge. Ablehnungen erfolgten hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass in Folge der von der ILB durchgeführten Prüfungen keine Antragsberechtigung vorlag, zum Beispiel aufgrund des Betriebssitzes außerhalb von Brandenburg, aufgrund fehlender oder falscher Unterlagen oder aufgrund eines nicht nachweisbaren Liquiditätsengpasses. Im Rahmen der Durchführung des Programms durch die ILB wurden bislang rund 180 Anträge identifiziert, bei denen sich ein erster Verdacht auf mögliche Straftaten ergab. Auszahlunge n erfolgten bei diesen Fällen keine. Ausgezahlt wurden bislang rund 550 Millionen Euro. Bis Mitte Juni wird die Bearbeitung der bis zuletzt eingegangenen und noch vorliegenden rund 5.000 Anträge abgeschlossen sein. Im Kundenservice-Team waren rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Service-Hotline der ILB damit beschäftigt, rund 25.000 Kundenanfragen zu beantworten und Antragstellern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dabei wurden rund 7.000 Fragen schriftlich beantwortet, die per E-Mail eingingen, und insgesamt rund 16.000 Telefongespräche geführt. Etwa 1.500 Interessierte nahmen an den von der ILB angebotenen Webinaren teil, um Hilfestellung bei der Antragstellung zu erhalten. |