Sicherung des Fachkräftenachwuchses
Der „Brandenburgische Ausbildungskonsens“ als gemeinsame Plattform zur Stärkung der dualen Berufsausbildung wird bis 2023 fortgeschrieben. Darauf verständigten sich die Partner bei der Sitzung des „Brandenburger Bündnisses für Gute Arbeit“ in der Staatskanzlei, die von Ministerpräsident Dietmar Woidke eröffnet wurde. In ihrer gemeinsam unterzeichneten Erklärung bekräftigen sie, dass die duale Ausbildung weiterhin ein Erfolgsmodell zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses in Brandenburg ist. Das Papier entwickelt die derzeitige Vereinbarung weiter und trägt damit den durch die Corona-Pandemie und die Digitalisierung bedingten Anforderungen Rechnung. Auch das Aktionsprogramm „Zukunft des Handwerks im Land Brandenburg“ wird bis 2023 fortgeschrieben.Zentrales Ziel des Ausbildungskonsenses bleibt es, die duale betriebliche Berufsausbildung im Land Brandenburg weiter zu stärken. Denn sie sichert den Unternehmen den Fachkräftenachwuchs und trägt damit auch zur Stärkung des gesamten Wirtschaftsstandorts bei. Künftig soll zudem die neue, einheitliche Ausbildung in den Pflege- und Gesundheitsberufen in den Ausbildungskonsens einbezogen werden. Mit der Ausbildungsoffensive „Brandenburg will Dich! Hier hat Ausbildung Zukunft.“ wollen die Partner die Ausbildungs- und Karrierechancen in Brandenburg weiterhin gut sichtbar machen.
Einig sind sie sich darin, dass sich die duale Berufsausbildung während der Corona-Pandemie als erstaunlich robust erwiesen hat. Die Unternehmen haben ihr Ausbildungsplatzangebot in beachtlichem Umfang aufrechterhalten. Die Pandemie hat sich einerseits als Beschleuniger der Digitalisierung erwiesen, aber andererseits auch als eine Art Brennglas, das sozial bedingte ungleiche Bildungsvoraussetzungen schärfer zu Tage hat treten lassen. Die Partner halten daran fest, den Zielwert von jährlich 10.000 neu abgeschlossenen betrieblichen Ausbildungsverträgen zu erreichen, da diese Zahl die betrieblichen Bedarfe realistisch abbildet. Ziel ist es, alle angebotenen betrieblichen Ausbildungsplätze zu besetzen sowie allen ausbildungsinteressierten Jugendlichen ein Ausbildungsangebot zu unterbreiten. Dabei sollen alle Nachwuchspotenziale genutzt werden. Ausdrücklich zählen dazu auch Menschen mit Behinderungen oder mit Flucht- und Migrationshintergründen sowie junge Frauen und Männer mit Brüchen in der Biographie. Die Partner bekennen sich dazu, die Landesstrategie zur beruflichen Orientierung konsequent umzusetzen. Erklärtes Ziel ist zudem, ein flächendeckendes Netzwerk für die berufliche Bildung und eine möglichst wohnort- und betriebsnahe Beschulung zu erhalten. Als neuer Arbeitsschwerpunkt wurde aufgenommen, die Perspektiven von Jugendlichen und Eltern bei der Bewerbung von Ausbildungsplatzangeboten künftig stärker zu berücksichtigen. Außerdem will man verstärkt Studienabbrecher für die duale Berufsausbildung gewinnen. Mit größerem Nachdruck wollen sich die Partner künftig auch der Mobilität und Unterbringung von Auszubildenden widmen. Zudem wurde die im vergangenen Jahr erneuerte Kooperation zwischen dem Brandenburger Bündnis für Gute Arbeit und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) mit Ergebnissen aus dem gemeinsamen Auftaktworkshop untersetzt. |