53 Millionen für Brandenburger Denkmäler

Kulturministerin Dr. Manja Schüle und Infrastrukturminister Detlef Tabbert haben zusammen mit Landeskonservator Prof. Dr. Thomas Drachenberg die Bilanz 2024 der Denkmal-Förderung des Landes präsentiert. Ursula Seefried, Eigentümerin des Gutshofs Behlendorf (Oder-Spree), stellte ihr unter anderem mit Mitteln der Denkmalhilfe gefördertes Sanierungsprojekt vor. Fred Mahro, Bürgermeister der Stadt Guben (Spree-Neiße), berichtete über die Sanierung und Erweiterung der denkmalgeschützten, ehemaligen „Wilhelm-Pieck-Schule“. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt rund 53 Millionen Euro aus Mitteln des Kulturministeriums sowie des Infrastrukturministeriums in die Sicherung, Sanierung und Restaurierung von Denkmalen investiert.

Projekt Gutshof Behlendorf (Oder-Spree):
Im Jahr 1802 ließ der königliche Amtsrat Carl Friedrich Baath das Areal in Behlendorf nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel als achteckigen Gutshof errichten. Baaths Nachkommen verkauften das Gut 1887 an die Familie Schulz von Heinersdorf, die 1945 enteignet wurde. Bis zur Wende wurde das „Volkseigene Gut Heinersdorf“ zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt, unter anderem für Pferdesport in Behlendorf. Später übernahm die Treuhandgesellschaft das Gut, das infolge von Leerstand und Vandalismus verfiel. Im Jahr 2001 verkaufte die TLG Immobilien AG das Areal an die ortansässige Familie Seefried. Seither wurden etliche Gebäude saniert und instandgesetzt, darunter das Gutshaus, mehrere Ställe sowie zwei Wohngebäude. Auf dem Gutshof hat sich eine Mischnutzung aus Wohn- sowie touristischen und landwirtschaftlichen Angeboten etabliert. In der Phase der Hüllensanierung befindet sich die Ölmühle. Jahrzehntelang klafften im Mauerwerk des Feldsteinbaus Löcher und Risse. Im Jahr 2021 gab das Mauerwerk nach: Dachteile sowie Dachstuhl rutschten ab. Das Kulturministerium hat die Sanierung in den Jahren 2023 und 2024 mit insgesamt 180.000 Euro aus Mitteln der Denkmalhilfe unterstützt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligte sich mit weiteren 40.000 Euro, der Landkreis Oder-Spree mit 10.000 Euro an der Instandsetzung. In seiner achteckigen Anlage um einen Teich und einen naturbelassenen, zehn Hektar großen Park ist der Hof als Frühwerk Schinkels ein wertvolles Flächendenkmal und touristischer Anziehungspunkt. Mehr als 200 Jahre nach Errichtung des Gutes konnten alle ursprünglich vorhandenen Gebäude gerettet werden. Die Entwicklung des Gutes ist noch nicht abgeschlossen, unter anderem muss die ehemalige Brennerei noch saniert werden. Fotos zum Gutshof können unter https://we.tl/t-1ALq3a5zt9 heruntergeladen und für Veröffentlichungszwecke in der Presse und unter Angabe der Quelle genutzt werden.

Ursula Seefried, Eigentümerin des Gutshofs Behlendorf: Unsere Familie hat mit dem Kauf des Gutshofs Behlendorf eine Generationenaufgabe übernommen und wir sind glücklich, dass der Erhalt und Wiederaufbau bisher so gut gelungen ist. Solch ein altes, schönes Flächendenkmal fordert viel Kraft, Geld und einen langen Atem, aber bringt auch Freude über das Erreichte. Wir bedanken uns herzlich beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, dem Landkreis Oder-Spree und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für die gewährte großzügige Unterstützung! Damit konnte die Ölmühle gerettet werden und das eindrucksvolle Gesamtbild erhalten bleiben.

error: Der Inhalt ist geschützt!