Sparkasse präsentiert robuste Zahlen

Das Geschäftsjahr ihres 200-jährigen Bestehens schließt die Sparkasse Oder-Spree trotz schwieriger Umfeldbedingungen mit zufriedenstellendem Ergebnis ab. Die Corona-Themen waren nur ein nervtötender Aspekt insgesamt schwieriger Jahre. Die geopolitischen Ereignisse direkt vor der eigenen Tür stellten eine neue Dimension von Herausforderungen dar und sind im Kombination mit einer Energiekrise, allgemeinen Inflationstendenzen und wahr gewordenen Stressszenarien am Zins- und Kapitalmarkt zu den größten Herausforderungen im 200-jährigen Jubiläumsjahr geworden.

Noch Mitte des Jahres gab es wenig Anlass, ein so solides und robustes Zahlenwerk erwarten zu können.

Die Stichtagsbilanzsumme per 31.12.2022 betrug 3.517 Mio. Euro. Die Kundeneinlagen stiegen auf 2.988 Mio. Euro. Immer noch unter dem Einfluss der Niedrigzinsphase entwickelten sich die „klassischen“ Spareinlagen weiter rückläufig auf einen Wert von 536,8 Mio. Euro. Die inflationsgetriebene Geldentwertung setzte sich fort, auch wenn die Europäische Zentralbank mit zum Teil sehr rasanten Zinssprüngen agierte.

„Mit dieser Zinswende konnten wir die Verwahrentgelte abschaffen und unseren Auszubildenden nun wieder erklären, wie Zinsen auf Einlagen funktionieren.“, so der Vorstand. „Bei einer Inflation von rd. 8 % sind die Zinsschritte der EZB jedoch kaum als Heilsbringer zu bezeichnen. Insofern ist unser inzwischen seit vielen Jahren beschrittene Weg der Vermögensoptimierung bei unseren vielen Kundinnen und Kunden im Bereich Wertpapiersparen der absolut richtige.“ Der Kundenbestand an Wertpapieren betrug zum Jahresende knapp 665 Mio. Euro.

Weiter gestiegen ist der Bestand an Kundenkrediten. Zum Jahresende entfallen auf diese Bilanzposition 1.487 Mio. Euro. Der Kreditbestand für Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Personen betrug zum Jahresende 707 Mio. Euro und stieg um rd. 2 %. Die Nachfrage nach Immobilien ist weiterhin auf hohem Niveau. Dafür spricht der Kreditbestand für den privaten Wohnungsbau, der auf 590 Mio. Euro und damit um rd. 12,5 % stieg. Auch das Volumen für Immobilienvermittlungen kletterte auf fast 38 Mio. Euro (Vorjahr: 21 Mio. Euro).

Die Trendumkehr der Negativzinsen im Einlagenbereich führt aber auch zu einer Erhöhung der Zinssätze im Bereich der Baufinanzierung. Zusammen mit allgemein gestiegenen Kosten und den geopolitischen Rahmenbedingungen erschwert sich der „Wunsch nach den eigenen vier Wänden“. Erfreulicherweise führen die Rahmenbedingungen aufgrund gut geplanter Finanzierungen sowie der Veränderung von Tilgungssätzen nicht zum Verlust von Immobilien. Konsumentenkredite wurden in Höhe von insgesamt 56,0 Mio. Euro vergeben.

Maßgeblich waren auch die weiteren Entwicklungen im Onlinesegment. Die Internetfiliale zählte rd. 6,5 Mio. Besucher. Um weitere 7 % steigerte sich die Zahl der Onlinebanking-Nutzer auf nunmehr gut 75.000. Auch die Zahl der Online-Überweisungen entwickelte sich um 37 % steil nach oben und liegt nun bei insgesamt 2,32 Mio. (Vorjahr: 1,69 Mio.). Für die beliebteste Banking-App – die Sparkassen-App – entwickelten sich die Nutzerzahlen ebenfalls deutlich positiv. Zum Jahresende verzeichnete die Sparkasse Oder-Spree insgesamt 17 % mehr App-Anwender. Mit den rasanten Entwicklungen im Onlinebanking rüsten auch die Onlinebetrüger immer weiter auf. Enkeltrick, gefälschte WhatsApp- und SMS-Nachrichten, Phishing-Angriffe zwingen auch die Sparkasse Oder-Spree zu immer umfangreicheren und damit auch kostenintensiven Maßnahmen der Gefahrenabwehr.

„Wir sind – trotz aller Zuwächse im Onlinesegment – stolz darauf, 2022 weiterhin das dichteste Geschäftsstellen- und Servicenetz in der Region zu haben. Umfangreiche Investitionsmaßnahmen wurden u. a. in der Geschäftsstelle Am Bullenturm mit einem Volumen von rd. 1,4 Mio Euro getätigt. Bei der Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses mit Sparkassenpräsenz in der Rathenaustraße Frankfurt (Oder) konnten wir 2022 den Grundstein legen. Zwischenzeitlich stehen die ersten Mauern und geben einen vertiefenden Eindruck vom Neubauvorhaben. Zur Gewöhnung der Kundinnen und Kunden an den neuen Standort wurde 2022 ein Cash-Point, d. h. ein zusätzlicher Geldautomatenstandort in Betrieb genommen.“

Mit gut 390 Beschäftigten zählt die Sparkasse nach wie vor zu den großen Arbeitgebern in der Region. Auch in puncto Ausbildung nimmt sie einen besonderen Stellenwert ein. Seit 1990 stellte sie insgesamt 470 Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung. Aktuell werden 29 Auszubildende beschäftigt.

Der Vorstand dazu: „Wir sind als wichtiger Arbeitgeber und Ausbilder in der Region immer auf der Suche nach Verstärkung unseres Sparkassenteams. Während 2022 Wettbewerber nach der Coronazeit einfach geschlossen blieben, ist es unsere Präsenz, die die Sparkasse ausmacht. Wir bleiben Ansprechpartner vor Ort – persönlich und natürlich auch auf allen digitalen Kanälen. Nachhaltigkeit ist dafür das passende Stichwort, denn nachhaltiger kann eine Aufstellung für die Bürgerinnen und Bürger im Geschäftsgebiet sowie für die Region an sich wohl kaum sein. Wir freuen uns deshalb besonders auch nach der Coronaphase und jetzt wieder greifenden „Lockangeboten“ im Marktumfeld über jeden Kunden, der uns die Treue hält oder unsere Stärken erkennt“.

Die Kosten-Ertrags-Relation (CIR) – der Aufwand, der für einen Euro Ertrag notwendig ist – belief sich 2022 auf einen Wert von rd. 55 % und wurde ggü. dem Vorjahr (58 %) wiederholt verbessert. Der Fokus wird auch in Zukunft auf einem striktem Kostenmanagement liegen müssen. Nur eine stabile Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage bildet die Basis für die Sicherung einer soliden Eigenkapitalausstattung, um damit den weiter steigenden bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen zu entsprechen.

Das gesellschaftliche Engagement in Form von Spenden, Sponsoring und PS-Lotteriemitteln belief sich im Jubiläumjahr auf rd. 670.000,00 Euro. Insgesamt wurden damit über 300 Antragstellern geholfen. „Wir unterstützen die wichtige Arbeit im Ehrenamt direkt anhand konkreter Vorhaben. Das wiegt nach unserer Einschätzung für die Vereine weit mehr, als die kürzlich veränderte Preisgestaltung bei den Vereinskonten.“

„Mit großer Leidenschaft und dem Willen zur Kundennähe werden wir weiter unseren Beitrag leisten, die Region voran zu bringen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Bestens aufgestellt, blicken wir positiv nach vorn und bleiben zuverlässig Ansprechpartner bei allen Fragen der Bürgerinnen und Bürgern unseres Geschäftsgebietes – weil es um mehr als Geld geht.“, so der Vorstand.

Über das Geschäftsjahr 2022 informiert auch der Online-Jahresbericht unter www.s-os-jahresbericht.de . Auch das ist ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Vergleich zur sonst publizierten Nutzenbilanz.
Vorstandsvorsitzender Veit Kalinke (M.), Vorstandsmitglied Matthias Maschke (l.) stoßen mit dem Landrat Rolf Lindemann, Verwaltungsratsvorsitzender, symbolisch mit einem Becher Tee auf das 200-jährige Jubiläum der Sparkasse an.

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