Startschuss für Erarbeitung eines Insektenschutzprogramms
Brandenburgs Agrar- und Umweltminister hat Wissenschaftler, Vertreter der kommunalen Verbände, Landnutzer- und Umweltverbände ins Ministerium zum sogenannten „Insektengipfel“ geladen. Auf der 90. Umweltministerkonferenz 2018 haben die Länder „schnelle und konsequente Maßnahmen von Bund und Ländern zur Förderung der Insektenvielfalt“ gefordert und ein „Aktionsprogramm Insektenschutz“ unterstützt. Ein erster Entwurf des Bundesumweltministeriums liegt nun vor und listet neun Arbeitsfelder auf. Ziel der Arbeitstagung war, den zeitlichen und organisatorischen Rahmen für die Erarbeitung eines Maßnahmenpakets zum Insektenschutz abzustecken.
In vier Arbeitsgruppen sollen unter Federführung eines wissenschaftlichen Partners bis zum Jahresende erste Handlungsempfehlungen entwickelt werden, die in ein Maßnahmenpaket zum Insektenschutz münden. Es konkretisiert für diesen Bereich das zu Beginn der Legislaturperiode, im April 2014, von der Landesregierung verabschiedete „Maßnahmenprogramm Biologische Vielfalt Brandenburg. Viele Ziele dieses Maßnahmenprogramms wie die Erhöhung der biologischen Vielfalt auf Ackerland und auf Dauergrünland, die Erhöhung des Anteils des Ökolandbaus, das Greening und das Kulturlandschaftsprogramm tragen schon jetzt zum Schutz von Insekten bei“, betonte Jörg Vogelsänger.
Den Arbeitsgruppen sollen jeweils Vertreter der Verwaltung, aus Verbänden, der Wissenschaft und Praxis angehören. In Brandenburg selbst gibt es bereits wissenschaftliche Einrichtungen, die auf entomologische Fragestellungen spezialisiert sind und Projekte im Insektenschutz umsetzen. Als wissenschaftlicher Lead-Partner stellt sich das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. Müncheberg zur Verfügung. Um den Rückgang der Insektenvielfalt zu stoppen, bedarf es jedoch weiterer Handlungsansätze und einer Zusammenarbeit auf ganz breiter Basis. Dafür sei insbesondere eine wissenschaftlich fundierte Datenbasis unabdingbar.