Forschungsstand zum Insektenschutz in Brandenburg

Müncheberg gehört in der Region zu den Forschungsstandorten, an dem speziell zu Fragen des Insektenschutzes gearbeitet wird. Hier sind das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung sowie – auf demselben Campus – das Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut Müncheberg beheimatet. Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger war heute in Müncheberg, um sich von den Wissenschaftlern kompetenten Rat einzuholen und über den Stand der Insektenforschung in Brandenburg zu informieren.

Auf der 90. Umweltministerkonferenz 2018 haben die Länder „schnelle und konsequente Maßnahmen von Bund und Ländern zur Förderung der Insektenvielfalt“ gefordert und ein „Aktionsprogramm Insektenschutz“ unterstützt.  Am 15. Februar hat das Bundesumweltministerium einen Entwurf des „Aktionsprogramms Insektenschutz“ vorgelegt und die Ressortabstimmung auf Bundesebene eingeleitet. Das Aktionsprogramm soll im Frühsommer im Kabinett verabschiedet werden und wird dann auch der Rahmen für Aktivitäten und Programme in den Ländern sein.

Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung ist seit vielen Jahren auf komplexe Untersuchungen beobachteter Veränderungen in agrarisch genutzten Landschaften spezialisiert und damit auch eines der Wissensträger in Fragen der Biodiversität bei Insekten in Agrarlandschaften. Ein Beleg ist das Verbundprojekt „Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt!“. Zwei Bereiche werden im Teilprojekt durch das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung bearbeitet,

Das Arbeitspaket 1:
Evaluierung der Effekte für die biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen.

Das Arbeitspaket 2:
Evaluation von Prozessen, Akzeptanz und Bewusstseinsbildung.

Das Senckenberg Deutsche Entomologische Institut (SDEI) in Müncheberg ist ein in der Entomologie (Insektenkunde) weltweit tätiges, wissenschaftliches Institut. Das SDEI ist ein Teil der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) in Frankfurt am Main, die ebenfalls zur Wissenschaftsgemeinschaft der Leibniz-Institute gehört.  Schwerpunkte sind die Bestimmung und Neubeschreibung von Arten (Taxonomie), Analyse ihrer Verwandtschaft (Phylogenie und Evolution) sowie Untersuchung der Interaktion mit der Umwelt (Ökologie) und der Dynamik ihrer Verbreitung (Biogeografie).

Neben Müncheberg ist auch das oberhavelländische Hohen Neuendorf ein Hotspot der Insektenforschung im Land: Hier hat das Mehrländerinstitut für Bienenkunde (LIB) e.V. seinen Sitz, das Fragestellungen zu Nutzbienen- und Wildbienen untersucht.

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