Ostdeutsche Baukonjunktur 2024
Im Jahr 2024 registrierte das ostdeutsche Bauhauptgewerbe im Hinblick auf die Auftragsentwicklung ein leicht positives Ergebnis und bei der Umsatzentwicklung ein Resultat auf Vorjahresniveau. Unter Berücksichtigung der gestiegenen Preise für die Erstellung von Bauwerken sind 2024 zwar sowohl die Nachfrage nach Bauleistungen als auch die Bautätigkeit real gesunken, aber die baukonjunkturelle Talfahrt hat sich deutlich verlangsamt, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. nach Bekanntgabe der Jahresergebnisse im Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.
Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes betrug 2024 rund19,3 Mrd. Euro und überstieg damit den Vergleichswert des Vorjahres um 1,3 Prozent. Im Öffentlichen Bau nahmen die Bestellungen bei einer Höhe von 8,0 Mrd. Euro in Relation zu 2023 um 12,2 Prozent zu. Dabei stiegen die Order im Straßenbau um 11,7 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro an. Den höchsten Rückgang verzeichnete der Wohnungsbau. In diesem Segment erreichten die Aufträge einen Wert von 2,7 Mrd. Euro. Gegenüber 2023 war das ein Minus von 10,3 Prozent. Rückläufig war auch der Wirtschaftsbau. Hier belief sich der Auftragseingang auf 8,6 Mrd. Euro. Er war damit nominal um 3,5 Prozent niedriger als im Jahr zuvor. Mit Blick auf die Auftragsentwicklung zeigen sich zwei wichtige Aufgaben, die das rasche Handeln einer neuen Bundesregierung erfordern, die Ankurbelung der Wirtschaftsentwicklung und die Beseitigung aller Hindernisse für einen Aufschwung bei der Schaffung von Wohnraum.
Berlin
Gesamtauftragseingang geht überaus deutlich zurück
Gesamtumsatz nur nominal auf Vorjahresniveau
Zahl der Beschäftigten verringert sich (-4,8 %)
Das Auftragsvolumen der Unternehmen des Berliner Bauhauptgewerbes erreichte 2024 eine Höhe von knapp 2,8 Mrd. Euro. Damit wurde der Vergleichswert des Vorjahres um 16,4 Prozent verfehlt. Bei einer durchschnittlichen Preissteigerung gegenüber 2023 von 4,6 Prozent ging die Nachfrage damit preisbereinigt um 21 Prozent, also etwa ein Fünftel zurück. Den dramatischsten Einbruch verzeichnete 2024 der Wohnungsbau. Hier sanken die Auftragseingänge um 29,5 Prozent auf 821,9 Mio. Euro.
Lediglich der Öffentliche Bau war mit einem Volumen von 741,2 Mio. Euro im Plus sowie der Straßenbau mit einen Auftragswert von 343,2 Mio. Euro
Brandenburg
Gesamtauftragseingang deutlich rückläufig
Gesamtumsatz real auf Vorjahresniveau
Zahl der Beschäftigten nimmt zu (+3,5 %)
2024 registrierte das Bauhauptgewerbe in Brandenburg einen Gesamtauftragseingang von 3,0 Mrd. Euro. Das bedeutete einen Rückgang zum Vorjahr um 4,4 Prozent. Bei einer durchschnittlichen Preissteigerung gegenüber 2023 von 4,2 Prozent gingen die Aufträge damit real um 8,6 Prozent zurück. Am höchsten war die Abnahme der Nachfrage nach Bauleistungen im Wohnungsbau. Sein Auftragseingang verringerte sich um 5,9 Prozent auf 537,0 Mio. Euro. Ähnlich ungünstig verlief die Entwicklung im Wirtschaftsbau. Hier erfolgten Bestellungen im Wert von knapp 1,5 Mrd. Euro. Das entsprach in Relation zu 2023 einem Rückgang von 5,8 Prozent. Ein etwas weniger ungünstiges Ergebnis verzeichnete der Öffentliche Bau. Sein Bestellvolumen belief sich auf 1,0 Mrd. Euro und lag damit um 1,7 Prozent unter dem von 2023. Der Straßenbau verbuchte dabei mit einem Auftragswert von 622,0 Mio. Euro ein deutlich besseres Ergebnis (+7,3 %).