Deutsche Stiftung Denkmalschutz blickt auf erfolgreiches Jahr zurück
Für über 50 Denkmäler in Brandenburg stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Bundesweit unterstützte die private Denkmalschutzstiftung 2018 mehr als 490 Projekte mit über 24,1 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus privaten Spenden, Erträgen der DSD-Treuhandstiftungen, Nachlässen, Geldauflagen und nicht zuletzt aus den Erträgen der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist.
Zu den 2018er-Projekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Brandenburg gehörten die Mastlegeanlage Schleuse Plaue in Brandenburg/Havel, bei der Mauerwerksarbeiten anstehen, und das ehemalige Reichsbahnbetriebswerk in Finsterwalde, wo die Stiftung die Restaurierung des Wasserturms fördert. Der Dorfkirche Waltersdorf in Niederer Fläming wird ebenso Unterstützung zuteil wie dem Brauhaus in Himmelpfort oder dem Gehöft Nr. 30 Schrotholzhaus in Neu-Seeland-Lieske.
Ein besonderes Förderprojekt 2018 war das Vorlaubenhaus „Aue-Hof“ in Parsteinsee-Lüdersdorf. Die Anlage befindet sich im Zentrum von Lüdersdorf auf der Westseite der Dorfstraße. Der Hof besteht aus einem giebelständigen zweigeschossigen Fachwerkwohnhaus und insgesamt vier Wirtschaftsgebäuden. Das Wohnhaus mit seinen Lehmstakenausfachungen und der Ziegeleindeckung wurde vermutlich um 1800 für eine bäuerliche Familie errichtet.
Kennzeichnend für diese Sonderform des giebelständigen Märkischen Mittelflurhauses ist die Ausbildung der zur Straße gelegenen Erdgeschosszone als offene, von Holzstützen mit Kopfbändern getragene Vorlaube. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein waren solche Vorlaubenhäuser in den Dörfern des Odergebietes häufig anzutreffen, in Lüdersdorf dominierten sie früher sogar das Erscheinungsbild des ganzen Ortes. Das längere Zeit leerstehende, teilweise ruinöse Gebäude soll künftig wieder zum Wohnen und als Gästehaus genutzt werden.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert gerne wenig beachtete Denkmale aller Gattungen: Kirchen, Klöster, Schlösser, Bürgerhäuser, technische Denkmäler, archäologische Grabungen, historische Grünanlagen. Die zahlreichen geschädigten oder gefährdeten Bauwerke machen eindrucksvoll deutlich, wie wichtig die engagierte Hilfe Vieler für ihren Erhalt ist. Die Förderung durch die DSD versteht sich daher auch als Anerkennung des beispielhaften Bemühens der Denkmaleigentümer, Fördervereine, Kommunen und Gemeinden bei ihrem Einsatz für diesen kulturellen Erinnerungsschatz.