Ministerinnen Schneider & Münch im Forster Textilmuseum
Bauministerin Kathrin Schneider und Kulturministerin Martina Münch haben sich bei ihrem Besuch über die Umbau- und Erweiterungspläne des Brandenburgischen Textilmuseums Forst (Lausitz) informiert. Das Bundesbauministerium hat Anfang April verkündet, dass das Projekt Bestandteil der nationalen Projekte des Städtebaus für die Förderperiode 2018/2019 ist. Für die Erweiterung stehen damit 7,42 Millionen Euro zur Verfügung.
Beide Ministerinen zeigten sich erfreut über die Förderung des Forster Textilmuseums durch den Bund. Das Gebäude ist ein Einzeldenkmal und liegt im Stadtumbaugebiet. Die Erweiterung, sowohl räumlich als auch konzeptionell, wird einen wichtigen Beitrag zur Revitalisierung der Innenstadt leisten und die Attraktivität der Lausitzstadt für Einheimische und Gäste erhöhen. Das Brandenburgische Textilmuseum Forst präsentiert die Geschichte des Tuchmacherhandwerks und des früheren ‚deutschen Manchesters‘ an der Neiße. Es ist damit ein einmaliger kultureller Leuchtturm und herausragender Standort der Industriekultur in Brandenburg. Das Museum bewahrt nicht nur kulturelles Erbe – es hat sich auch zu einem wichtigen Lern- und Bildungsort und Ort der Kommunikation und Begegnung etabliert. In den vergangenen Jahren ist es uns mit zahlreichen Investitionen gelungen, kulturelle Orte weiter zu entwickeln und damit die touristische Attraktivität des Landes zu steigern. Mit Erfolg: Jährlich rund 3,7 Millionen Besucherinnen und Besucher in den rund 400 Brandenburger Museen belegen das große Interesse an den Informations- und Bildungsangeboten.
Das Textilmuseum Forst wurde 1995 in einer stillgelegten Tuchfabrik eröffnet. Träger der Einrichtung ist der Museumsverein der Stadt Forst (Lausitz) e.V. In dem denkmalgeschützten Fabrikgebäude von 1892 setzt sich das Textilmuseum mit der für die Stadt identitätsbildenden Geschichte der Textilindustrie auseinander und bewahrt einen bedeutenden Maschinenpark aus der Blütezeit der Forster Textilindustrie mit Schwerpunkt zwischen 1900 und 1950. In einer Schauwerkstatt kann der gesamte handwerkliche Prozess der Tuchherstellung nicht nur betrachtet, sondern vom Publikum selbst nachvollzogen werden.
Das Museum und sein engagierter Trägerverein spielen in der strukturschwachen Region und in der stark durch Abwanderung gekennzeichneten Stadt eine äußerst wichtige Rolle. Das Museum soll saniert und erweitert werden. Neben der Textilindustrie soll künftig auch über die Braunkohleförderung in der Region informiert werden. Damit soll die Bedeutung der Lausitz als Industrieregion und deren Verflechtung mit Europa dargestellt werden. Es wird ein Informations- und Dokumentationszentrum entstehen, das auch das „Archiv verschwundene Orte“ (durch den Braunkohleabbau aufgegebene Dörfer) beherbergt. Bereits 2006/07 wurde mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur ein Museumskonzept entwickelt.