Möglichkeiten zur Bekämpfung noch nicht praxisgerecht
Der Pflanzenschutzdienst im Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung weist auf Schäden durch im Land weit verbreitete Walnussschalenfliegen (Rhagoletis completa und R. suavis) hin. An Walnussbäumen sind derzeit häufig schwarze Früchte sichtbar. Nicht immer, aber inzwischen sehr verbreitet, sind Insekten die Schadursache. Zwei aus Nordamerika eingeschleppte Fliegenarten befallen seit einigen Jahren Bäume im Land und schädigen die Früchte so sehr, dass häufig die gesamte Ernte verloren geht.
Die Larven der Walnussschalenfliegen fressen in der grünen Schale der Walnussfrüchte. Durch den Schadfraß verfärbt sich die Schale schwarz und löst sich nicht mehr von der eigentlichen Nuss. Bei feuchtem Wetter verschimmelt häufig der Nusskern. In spät befallenen Nüssen kann sich der Kern noch vollständig entwickeln und ist meist verwertbar – allerdings sehen diese Früchte unansehnlich aus.
Bevorzugt werden von den Fliegen nach dem Schlupf ab Anfang Juli bis Ende August für ihre Eierablage zuerst großfrüchtige Sorten, später auch kleinere Früchte. Fällt die schwarze Nuss zu Boden, ist ein Teil der Larven schon ausgewandert. Nur noch wenige der weißlich-gelben Larven sind dann dort zu finden. Die Larven verpuppen sich im Boden unter den Nussbäumen. Der Großteil schlüpft im darauffolgenden Jahr ab Ende Juni als Fliege. Ein Teil der Puppen überlebt aber auch bis ins übernächste Jahr.
Bislang gibt es so gut wie keine praktikablen Möglichkeiten, um die Reproduktion der Population wirksam einzudämmen. Weder das Aufsammeln der befallenen Früchte noch das Abdecken oder Behandeln des Bodens unter den Bäumen hat ausreichende Effekte. Die Fliegen sind sehr mobil. Die Schädlinge wechseln von Baum zu Baum, wenn sie vitale, noch nicht mit Eiern belegte Früchte orten. Auch ein Massenfang mit gelben Leimtafeln reduziert die Fliegen nur geringfügig.
Natürliche Gegenspieler gibt es nur wenige. Bekannt sind Laufkäfer, die die Puppen verzehren, Hühner unter den Bäumen oder auch Singvögel, die inzwischen wissen, dass in den Früchten ein Futterangebot wartet. Einzig hilfreich ist das rechtzeitige Einnetzen von Astpartien, was bei großen Walnussbäumen meist recht schwierig ist. In Versuchen sollen in den nächsten Jahren gezielte Bekämpfungsmöglichkeiten getestet werden.
Ansprechpartner: Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Ulrike Holz, Telefon: 0335/ 606 76 21 17; Ulrike.Holz@lelf.brandenburg.de