Verstopfer gehören nicht in das Abwasser
Die Wasserversorgung im Land Brandenburg ist auch weiterhin vollständig gesichert. Sorgen könnten den Abwasserentsorgern allerdings in die Abwassersystems geworfene Feuchttücher und Küchentücher machen, die anstatt des Toilettenpapiers gebraucht werden. Diese gehören nicht ins Abwasser und können den Pumpwerken und Kläranlagen Probleme machen.
Die Wasserversorgung in Brandenburg ist trotz Corona-Virus weiterhin gesichert. Die Corona-Krise wirkt sich auf die Wasserversorger im Lande Brandenburg nur insoweit aus, als diese zusätzliche Sicherungsmaßnahmen beim Personal in Form von Reserveteams einziehen. So wird darauf geachtet, dass möglichst im Zweischichtbetrieb gearbeitet wird, vor allem Mitarbeiter der Verwaltung sind auch vom Homeoffice aus tätig. Auch die Wasserversorger arbeiten jetzt mit A- und B-Teams. Da die Wasserversorgung weitestgehend automatisiert ist und über Fernwirksysteme läuft, ist sie rund um die Uhr gesichert. Gesundheitliche Beeinträchtigungen auf das Trinkwasser durch das Virus gibt es nach wissenschaftlicher Erkenntnis nicht.
Mit einiger Sorge betrachten die im Landeswasserverbandstag Brandenburg e. V, organisierten brandenburgischen Wasserversorger und Abwasserentsorger jedoch die jetzigen „Klopapierstreitigkeiten“. Sollte ein möglicher oder auch nur befürchteter Mangel an Toilettenpapier dazu führen, dass verstärkt Feuchttücher oder auch Küchentücher aus Baumwolle in die Toilette geworfen werden, so kann dies zu Problemen in den Abwassersystemen führen.
Denn sowohl die Feucht- als auch die Küchentücher sind darauf ausgelegt, möglichst wenig zu zerfasern und sich auch nur sehr schlecht aufzulösen. Zwar sind die Kläranlagen schon am Einlauf mit Auffangrechen ausgestattet, so dass die über die Leitungen transportierten Feuchttücher zu einem größeren Teil aus dem Abwasserstrom herausgenommen werden. Trotzdem können auch solche Tücher in die Pumpwerke und Kläranlagen gelangen und sie verstopfen.
Die Verbraucher sollten also nicht unbedacht Dinge, die dort schlichtweg nicht hineingehören, in die Toilette entsorgen und damit das System zusätzlich beanspruchen. Der Landeswasserverbandstag Brandenburg e. V. ruft deshalb die Verbraucher dazu auf, das Abwassersystem auch weiterhin zu schützen. Feuchttücher, Küchenpapier und sonstige Hygienemittel sollten in den normalen Hausabfall gegeben werden, dies gilt auch für Taschentücher, denn auch von diesen finden sich Rückstände in den Kläranlagen. Keinesfalls dürften auch Microfaser- oder Fleecetücher in das Abwasser geworfen werden, denn es handelt sich dabei um Textilien, die die Kläranlagen verstopfen. Nur normales Toilettenpapier löst sich auf. Man muss in jedem Fall vermeiden, die Pumpen zu verstopfen. Bisher verhielten sich die allermeisten Bürger vorbildlich.
Die hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards würden im Übrigen eine Verbreitung des Corona-Virus‘ über die Trinkwasserversorgung ausschließen, gegenteilige Erkenntnisse gebe es schlichtweg nicht. Man verlasse sich insoweit auch auf die Angaben des Umweltbundesamtes, das eine Verbreitung des Virus über das Trinkwasser als höchst unwahrscheinlich einschätzt. |