Gebirge und Gletscher in Gefahr

Gebirge sind entscheidende Wasserspeicher der Erde und versorgen Milliarden Menschen mit Süßwasser. Doch der neue Weltwasserbericht der UNESCO warnt vor den gravierenden Folgen des Klimawandels für diese sensiblen Ökosysteme. Die Erderwärmung beschleunigt das Abschmelzen der Gletscher, wodurch in vielen Regionen weniger Wasser zur Verfügung steht und natürliche Wasserkreisläufe gestört werden. Gleichzeitig nehmen Extremwetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Erdrutsche zu, was die Wasserversorgung zusätzlich gefährdet.

Obwohl bereits ein Viertel der Weltbevölkerung unter extremer Wasserknappheit leidet, steigt der weltweite Wasserverbrauch stetig an. Vor allem Landwirtschaft, Industrie und Privathaushalte treiben den Konsum weiter in die Höhe. Gleichzeitig gehen Investitionen in den Wassersektor zurück, wodurch der Zugang zu sauberem Trinkwasser für Millionen Menschen weiterhin ungesichert bleibt. Der Bericht fordert daher dringend den Ausbau widerstandsfähiger Infrastrukturen sowie naturbasierte Lösungen wie den Schutz von Feuchtgebieten, um die Wasserversorgung langfristig zu sichern. Nationale Entwicklungspläne müssten den Schutz der Gebirge stärker berücksichtigen, um die Folgen des Klimawandels abzumildern.

Empfehlungen des Weltwasserberichts

1. Infrastruktur: Systeme zur Wasserversorgung und Abwasserentsorgung müssen in Bergregionen besonders robust ausgelegt werden, um sie vor Naturkatastrophen wie Erdrutschen zu schützen. Dezentrale Ansätze sind dafür ebenso geeignet wie naturbasierte Lösungen: Der Schutz von Feuchtgebieten und Wäldern kann zur Stabilisierung der Wasserversorgung beitragen und zugleich Erosionsprozesse abmildern. Entsprechend prioritär muss das Thema in nationalen und lokalen Entwicklungsplänen behandelt werden.

2. Internationale Zusammenarbeit: Gebirge und Gewässer machen vor Staatsgrenzen nicht Halt. International abgestimmte Strategien, Völkerrecht und bilaterale Abkommen zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung reduzieren Konfliktgefahren und verbessern die Versorgung der Bevölkerung.

3. Forschung und Monitoring: Die Beobachtungsinfrastruktur in Hochgebirgsregionen muss weltweit deutlich ausgebaut werden, zum Beispiel im Bereich hydrometeorologischer Messnetze. Die erhobenen Daten müssen frei zugänglich sein.

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