Nutzt eure Chance und packt mit an
Im schönen Saal des Alten Rathauses in Fürstenwalde fand am Samstag eine sehr gut besuchte Gesellenfreisprechung statt. Es war ja auch lange nicht mehr so möglich gewesen, darum konnte man nun aus dem Vollen schöpfen. Die geladenen zukünftigen Gesellen waren zahlreich erschienen, bis auf wenige Ausnahmen, und trugen – um dem gesellschaftlichen Anspruch gerecht zu werden – auch vernünftige Outfits.
Mit Stil wurde die Feierstunde inszeniert, mit klassischer Musik und dazwischen einzelne Reden, die zum festen Bestandteil einer Freisprechung gehören.
Zu den ebenfalls geladenen Gästen gehörte Landrat Rolf Lindemann, die Bürgermeister aus Fürstenwalde, Beeskow und Frankfurt (Oder) sowie die Innungsmeister, die im weiteren Verlauf die Übergabe der Gesellenbriefe übernahmen. Insgesamt sind 42 Lehrlinge zu den einzelnen Prüfungen in den Gewerken, Tischler, Maurer, Heizung & Sanitär, Elektro, Metallbau, Anlagenbauer und Lebensmittelhandwerk zugelassen worden. 35 von ihnen haben ihre Prüfung bestanden, unter ihnen gab es vier, die mit Bestnoten abgeschlossen haben. Einer glänzte sogar mit der vollen Punktzahl und sprach dann auch gemeinsam mit dem Kreishandwerks- und Obermeister Thomas Charlet die Gesellen im Zuge der Gesellenfreisprechung frei. In seiner Rede ging Thomas Charlet auf die Wichtigkeit des Handwerks ein: „Wir stehen vor großen Herausforderungen, wie dem Klimaschutz, der Digitalisierung, der Mobilitätswende – im Besonderen im Wohnungsbau. Für diese Aufgaben brauchen wir Lösungen, die es auch gibt, nämlich mit der Ausbildung junger Fachkräfte, die im Handwerker ihre Berufung finden. Das Handwerk bietet jungen Menschen beste Zukunftschancen. Dennoch“, so beklagte er, „ist es leider so, dass nur wenige junge Menschen den Weg ins Handwerk finden.“ Dies wäre ein gesellschaftliches Problem, denn man würde eher Wissen über Können stellen, es müsse dringlichst ein Umdenken stattfinden. Und die Wichtigkeit des Handwerks würde demnach auch zu wenig gewürdigt. „Wir brauchen junge enthusiastische Menschen, die ins Handwerk kommen und hier ihren Lebensmittelpunkt finden, die Entfaltungsmöglichkeiten sind in jedem Falle gegeben.“ An die Gesellen gerichtet, sagte er: „Nutzt eure Chance und packt mit an!“