Neustart der Politik muss auch im Handwerk ankommen
Die Betriebszahlen im westbrandenburgischen Handwerk blieben im Jahr 2024 weitgehend stabil. Zum 31. Dezember letzten Jahres waren im Bezirk der Handwerkskammer Potsdam insgesamt 17.363 Betriebe gemeldet. Das entspricht einem nur sehr leichten Rückgang von sieben Betrieben. Die Zahl der Löschungen stieg im Vergleich zum Jahr 2023 mit 1.350 um 67 Unternehmen leicht an. Die Gesamtzahl der Neueintragungen war mit 1.343 um 157 Betriebe deutlicher im Plus.
Die Entwicklung verlief regional unterschiedlich: Betriebszuwächse verzeichneten die kreisfreie Stadt Potsdam (+1,7 Prozent) sowie die Landkreise Teltow-Fläming (+0,9 Prozent) und Oberhavel (+0,5 Prozent). In den Landkreisen Prignitz (-0,1 Prozent) und Havelland (-0,3 Prozent) blieben die Betriebszahlen im Wesentlichen konstant. Deutlich negativ entwickelten sich die Betriebszahlen in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark (-1,7 Prozent), Ostprignitz-Ruppin (-0,5 Prozent) und in der kreisfreien Stadt Brandenburg an der Havel (-0,5 Prozent).
Es ist erfreulich, dass nach deutlicheren Betriebsrückgängen in 2023 die Zahl der Handwerksbetriebe im vergangenen Jahr im Wesentlichen konstant geblieben ist. Die stabile Unternehmensentwicklung im westbrandenburgischen Handwerk kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die wirtschaftliche Lage vieler Handwerksbetriebe angespannt bleibt. Ein Ende der Krise am Bau ist auch zu Beginn des neuen Jahres nicht absehbar. Notwendig sind deshalb strukturelle Reformen und eine nachhaltige Verbesserung der Standortbedingungen, um Wirtschaftswachstum wieder zu ermöglichen. Hohe Energiekosten treffen nicht nur die Industrie, sondern auch das Handwerk. Die überbordende Bürokratie raubt unseren Betrieben viel Zeit und kostet Geld. Die Politik steht in der Verantwortung, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern und die Belastungen für das Handwerk und die Wirtschaft insgesamt zu verringern so Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam.