Unter dem Titel „Zukunft der Güterschifffahrt in der deutsch-polnischen Grenzregion“ trafen sich am Mittwoch, den 25. September, mehr als 50 Vertreter von Unternehmen, Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus Deutschland und Polen zu einer Fachtagung in Eisenhüttenstadt. Die Potenziale und Perspektiven der Binnenschifffahrt sowie das regionale Engagement für die stärkere Förderung dieses effizienten, leistungsfähigen und klimafreundlichen Verkehrsträgers standen im Mittelpunkt des Programms.
Mehrfach wurde darauf hingewiesen, dass die derzeitigen Schiffbarkeitsverhältnisse der Wasserstraßen einem wirtschaftlichen Einsatz von Güterschiffen im Wege stehen. Hier sind insbesondere die Engpässe durch unzureichende Größen der Schleusenkammern in Fürstenwalde/Spree am Oder-Spree-Kanal und in Kleinmachnow am Teltowkanal zu nennen, sowie die häufig sehr geringe Wassertiefe der Oder. Somit können die großen Potenziale für eine Verlagerung von Güterverkehren auf die Wasserstraße und damit auch für eine Verringerung der Lkw-Verkehre auf den Straßen nicht ausgenutzt werden.
Für die Oder bestehe zumindest die Aussicht, dass sich die Verhältnisse mittelfristig verbessern. So wird derzeit an der Umsetzung des deutsch-polnischen Abkommens über die gemeinsame Verbesserung der Situation an den Wasserstraßen im deutsch-polnischen Grenzgebiet gearbeitet. Von der auf der polnischen Seite dafür zuständigen Regionalen Wasserwirtschaftsverwaltung wurde auch dargestellt, dass die Maßnahmen unter Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Belange durchgeführt werden.
Die wesentlichen Forderungen für eine Stärkung der Binnenschifffahrt sind in einer Erklärung zusammengefasst, die den Teilnehmern zur Unterzeichnung vorgelegt wurde. Sie wird den zuständigen Stellen von Bund und Land zugestellt, um die erforderlichen politischen Entscheidungen zugunsten der Wasserstraße einzufordern.