Mehr Bildungsgerechtigkeit in Brandenburg
Schulsozialarbeiter stehen Schülern als Vertrauenspersonen zur Seite und leisten zudem einen wichtigen Beitrag für mehr Bildungsgerechtigkeit. Die Entwicklung hat einen Sprung gemacht: Schulsozialarbeit gibt es inzwischen an drei von vier Schulen in Brandenburg. Sozialarbeit an Schulen bildet eine wichtige Brücke zwischen den schulischen Anforderungen und der Kinder- und Jugendhilfe. Sie unterstützt einerseits den Bildungs- und Erziehungsauftrag und fördert andererseits die individuelle Persönlichkeitsentwicklung von Schülern. Dieser Bereich hat eine starke Entwicklung gemacht, die viele Erwartungen übertrifft: Inzwischen bestehen an 589 von 737 öffentlichen Schulen im Land Brandenburg verschiedenartige Angebote der Schulsozialarbeit oder vergleichbare Angebote in Kooperation von Jugendhilfe und Schule. Bei der Abfrage im Herbst zeigte sich eine deutlich positive Entwicklung im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung im Jahr 2019. In diesem Fortschritt zeigt sich das große Engagement der Landkreise, der kreisfreien Städte und der kreisangehörigen Kommunen im Sinne von Kindern und Jugendlichen – auch mit Unterstützung durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.
Der aktuelle Stand
Die 114 Ober- und 27 Gesamtschulen sowie 27 Oberstufenzentren sind zu 100% ausgestattet, d.h. es sind sozialpädagogische Fachkräfte in der Schulsozialarbeit vor Ort oder die Aufgabe wird über eine Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe wahrgenommen – dieses Qualitätsmerkmal kann seit dem Jahr 2016 gehalten werden. Von den Gymnasien haben 70% mittlerweile Angebote der Schulsozialarbeit (54 von 77 Schulen). 2019 waren es noch 29%. Ein ebenso positiver Trend bei den Grundschulen: An 325 von 441 öffentlichen Schulen gibt es Schulsozialarbeit (74%; 2019: 62%).
Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport unterstützt seit vielen Jahren die Landkreise und kreisfreien Städte als gesetzlich zuständige Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe im Engagement für den Ausbau der Schulsozialarbeit. Über das Personalkostenförderprogramm für das Arbeitsfeld Sozialarbeit an Schule leistet es jährlich eine anteilige Finanzierung in Höhe von jeweils rund 10.000 Euro für 378 Vollzeitäquivalente (insgesamt 557 Stellen, darunter 172 Vollzeitstellen im Jahr 2022). Zusätzlich hat das Land über das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ 54 Vollzeitstellen mit 7,4 Millionen Euro in den Jahren 2021 und 2022 finanziert. Damit wurden Angebote an 60 Grundschulen, 15 Oberschulen, acht Gymnasien und einem Oberstufenzentrum geschaffen oder verstärkt. Diese drei Stellen je Landkreis bzw. kreisfreier Stadt sind mit der Beschlussfassung zum Haushalt 2023/24 auf Dauer finanziert. Darüber hinaus fördert das Ministerium die Landeskooperationsstelle Schule – Jugendhilfe in Trägerschaft der kobra.net gGmbH, welche die Schulsozialarbeit in Brandenburg fachlich und konzeptionell unterstützt.
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