Fürstenwalder Schüler bekommen Unterstützung
Die Sigmund-Jähn-Grundschule in Fürstenwalde ist eine von vier Umsetzungsschulen, die im Rahmen des Projekts „Zehn Grüne Schulhöfe für Brandenburg“ vom Brandenburger Umweltministerium und der Deutschen Umwelthilfe bei der naturnahen und klimafreundlichen Gestaltung ihres Schulhofs unterstützt werden.
Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe und dessen Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner machte sich Umweltstaatssekretärin Anja Boudon vor Ort ein Bild über den Stand des Schulhofs und half bei den Pflanzaktionen der Schulgarten-AG „Junge Wilde“. An der Sigmund-Jähn-Grundschule in Fürstenwalde verwandeln 15 Schülerinnen und Schüler der Schulgarten-AG seit letztem Sommer eine Teilfläche ihres Schulhofes in ein grünes Klassenzimmer. Anja Boudon und Müller-Kraenner beteiligten sich zusammen mit dem Fürstenwalder Bürgermeister Matthias Rudolph und der Bildungsdezernentin Sandra Deska an der großen Pflanzaktion, bei der mehr als 100 Sträucher gepflanzt, Insektenhotels aufgebaut, die Hochbeete bepflanzt und die Kräuterspirale mit Muttererde befüllt wurden. Zwei kleine Bäume wurden außerdem ineinandergeflochten, die ab sofort das Eingangsportal in die Ruhe-Oase bilden. Zuvor haben die „Jungen Wilden“ bereits die Hochbeete gebaut, Splitt gegen Muttererde getauscht, ein Weidentipi angelegt, drei Obstbäume und einen Weihnachtsbaum gepflanzt und einen Pflanzgraben für eine Hecke ausgehoben. Im Herbst haben die Kinder 800 Blumenzwiebeln auf dem Schulhof versteckt und im Winter in der Werkstatt Vogelnistkästen gebaut. Im April gehen die Arbeiten weiter: Beerensträucher werden gepflanzt, Gemüsebeete angelegt, die Kräuterspirale wird bepflanzt, eine Rasenfläche zum Sonne tanken und ein Wildblumenbeet werden angelegt.
Schulleiterin Ines Tesch:
Der Unterricht im Freien ist für die Kinder etwas Besonderes, weil er durch eine Vielzahl von Sinneseindrücken bereichert wird, die Konzentration fördert und sich positiv auf die Lernatmosphäre auswirkt. Neugier, Entdeckergeist und gegenseitiger Austausch werden gefördert. In dem Maße, in dem sich die Kinder und Jugendlichen engagieren und dafür Wertschätzung erfahren, werden sie auch den Leistungen anderer mit zunehmender Wertschätzung begegnen und Partizipation als gewinnbringend erleben.
Umweltstaatssekretärin Anja Boudon:
Ganz im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung erleben hier an der Sigmund-Jähn-Grundschule bereits Grundschülerinnen und Grundschüler, wie aktiver Klima- und Biodiversitätsschutz funktioniert, indem sie ihre Umgebung nachhaltig und klimaangepasst gestalten. Sie schaffen dadurch ein grüneres Lernumfeld, in dem sie erleben können, wie Beeren, Blumen und Kräuter wachsen, und zugleich einen Platz zum Wohlfühlen. Ich bedanke mich sehr für das Engagement der Schulleiterin und der Schülerinnen und Schüler und freue mich, wenn sie dazu beitragen, Eltern, Anwohnerinnen und Anwohner oder andere Schulen dazu zu motivieren, ebenfalls die Initiative für mehr Stadtbegrünung.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe:
Wir freuen uns sehr über die vielfältigen Ideen und die große Motivation der zehn Schulen in Brandenburg, die wir bei der partizipativen Planung und Umgestaltung ihres Schulhofs hin zu einem klimagerechten, nachhaltigen und grünen Lern- und Lebensraum begleiten dürfen. Damit leisten die Schulen nicht nur einen konkreten Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz, sondern senden auch ein wichtiges Signal für den Weg in eine klimafreundlichere und klimaangepasste Zukunft in das Quartier, die Kommune und an andere Schulen.
Bürgermeister Matthias Rudolph:
Es ist der beste Ansatz, die wichtigen Themen Naturschutz und Umweltbewusstsein ganz praktisch an den Schulen zu vermitteln. Hier kommen alle Kinder, egal mit welchem Hintergrund, mit dem Thema in Berührung. Sie lernen im Grünen Schulhof, wie Naturschutz konkret und unkompliziert erreicht werden kann. Sie lernen Natur schätzen. Am Ende kann ein naturnaher, halboffener Schulhof, so wie er angedacht ist, für die gesamte Nachbarschaft ein Gewinn sein. Ich hoffe sehr, dass er gut und verantwortungsvoll angenommen wird. Dass die Arbeit der Kinder und Erwachsenen hier Früchte trägt und vielleicht nicht nur für den Stadtteil Nord ein Aushängeschild ist.