Neuer Grünbrückenbericht liegt vor
Seit 2005 begleitet das Landeskompetenzzentrum Forst Brandenburg ein Monitoring den an fünf Grünbrücken. Im Beobachtungszeitraum von September 2012 bis Dezember 2018 wurden je Grünbrücke zwischen 5.000 und 11.700 Wildtierquerungen registriert. Wie intensiv die Grünbrücken im Land Brandenburg von Wildtieren genutzt werden, zeigt ein Zwischenbericht über Wildtiermonitoring. Der vorliegende Bericht dokumentiert das Monitoring an den drei Grünbrücken in den Landkreisen Oder-Spree, Dahme-Spreewald und Potsdam-Mittelmark. Das Monitoring wird durch die Forschungsstelle für Wildökologie und Jagdwirtschaft am Landeskompetenzzentrum ausgewertet.
Die am meisten aufgezeichnete Wildtierart auf der Grünbrücke an der Autobahn A 9 ist das Damwild, während die Feldhasen hauptsächliche Nutzer der Brücke über die A 13 sind und das Rotwild die Kameraauswertungen an der A 12 dominiert. Kraniche nutzen mehr die Brücke über die A 13. Zu den außergewöhnlichen Gästen an der A 13 gehören hingegen Elche mit zwei Querungen. Auffällig sind die in den letzten Jahren stark angestiegenen Querungen von Wölfen auf allen drei Brücken. Das spricht einerseits für die Funktionalität der Brücken als Wildtierpassage, andererseits für das Anwachsen der Wolfsdichte in der Region und, damit verbunden, ein Ansteigen der Ausbreitungsdynamik. Der Lebensraum im Bereich der Grünbrücke hat maßgeblichen Einfluss auf die wandernden Wildtierarten. Ein Ziel des Monitorings ist, die Ansprüche der erheblich betroffenen Arten zu berücksichtigen. Das Artenspektrum reicht vom Laufkäfer bis zum Rothirsch. Auch Vögel suchen Grünbrücken zur Querung und Nahrungssuche auf.
Eine Anbindung von Grünbrücken an das Hinterland beiderseits der Verkehrswege ist von besonderer Bedeutung. Grünbrücken tragen dazu bei, übermäßige Lebensraumzerschneidungen zu vermeiden. Die durchgeführte Erfolgskontrolle dient als Nachweis, ob die Funktionalität als Wildtierpassage gewährleistet ist. Ein Austausch von Individuen der Wildtierpopulationen benachbarter Lebensräume wird ermöglicht. Damit trägt die Grünbrücke zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei.