Angebote in seriöser Aufmachung
Die Verbraucherzentrale warnt vor nicht registrierten Anbietern die Anlagen zum Festgeld verkaufen. Derzeit sind wieder Festgeldanlagen nachgefragt, doch auch hinter seriös erscheinenden Anbietern können sich Betrüger verbergen. Finanzexperte Erk Schaarschmidt von der Verbraucherzentrale Brandenburg berichtet von einem Fall, in dem ein Mensch fast 10.000 Euro verloren hätte und gibt Tipps, worauf Interessierte achten können.Auf den ersten Blick erscheint der Festgeldvertrag seriös. Gestaltet ist das Dokument in schlichtem, professionellem Design, als Anbieterin ist die Brosco Holding AG mit Adresse in Zürich genannt. Im Internet findet sich eine Namensgleichheit mit einer real existierenden Baufirma. Deren Name wurde offensichtlich missbraucht. Der Vertrag enthalte, so steht es im ersten Satz, eine Zusammenfassung der wichtigsten Produktmerkmale nach den Empfehlungen des Bundesministeriums für Verbraucherschutz.
10.000 Euro gerettet
Ein Brandenburger Verbraucher wurde stutzig, da der Anbieter im Kontakt mit ihm von einem früheren Anruf berichtete, den es nicht gegeben hatte. Doch er wollte 10.000 Euro investieren und wandte sich fragend an die Verbraucherzentrale. Auf Nachfrage bei der Schweizer Finanzaufsicht erfährt Erk Schaarschmidt, dass in der Schweiz keine entsprechende Registrierung bekannt ist. Auch die deutsche Finanzaufsicht BaFin warnt inzwischen vor den angeblichen Festgeldverträgen dieser Trittbrettfahrer. Wir können, nach allem, was wir wissen, davon ausgehen, dass das Geld für den Verbraucher verloren gewesen wäre, sagt Schaarschmidt. In den meisten Beratungsfällen komme die Hilfe zu spät, denn ist das Geld bereits überwiesen, kann es derzeit nicht zurückgeholt werden.
Anbieter checken
Um nicht Opfer von Betrugsversuchen zu werden, rät die Zentrale den Verbrauchern, Geldanlage-Angebote gut zu prüfen, bevor sie investieren. Besondere Vorsicht ist bei hohen Zinsversprechungen sowie Zahlungen ins Ausland geboten. Wer ein Angebot erhält, sollte zunächst einmal checken, wer dahintersteckt.Dazu sollten Verbraucher unter anderem das Impressum des Anbieters prüfen – ist es vollständig, enthält es eine Adresse, einen Vertretungsberechtigten und eine E-Mail-Adresse? Stimmt die Registrierungsnummer mit jener der Finanzaufsicht überein? Eine Internet-Recherche hilft herauszufinden, ob bereits schlechte Erfahrungen oder Warnungen zu dem Anbieter kursieren. Eine Überweisung ins Ausland kann auch ein Indiz für ein betrügerisches Angebot sein.