Gemüse und Obst kreativ verwerten
Wer Blätter, Schalen oder Kerne von Gemüse und Obst in der Küche verwendet, kann seinen Bioabfall reduzieren. Aber nicht alles ist essbar. 78 Kilogramm Lebensmittel landen in Deutschland pro Person und Jahr in der Tonne. Zu Lebensmittelabfällen zählen auch Blätter, Schalen und Kerne von Gemüse und Obst. Doch auch diese lassen sich oft noch kreativ verwerten. Food-Upcycling mit Obst- und Gemüseschalen ist das Zauberwort. Blätter von Gemüse wie Kohlrabi, rote Bete oder Möhrengrün können den Salat oder Smoothie aufpeppen oder zu einem feinen grünen Pesto verarbeitet werden, so Veronika Wrobel, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Brandenburg. Gemüseschalen eignen sich gut für das Kochen von Gemüsefonds und aus Kohlstrünken lassen sich zusammen mit Kartoffeln cremige Pürees kreieren. Die beste Wahl hierfür sind saisonale Produkte, unbehandeltes Gemüse und Obst aus eigenem Anbau. Denn, Schalen und Blätter aus konventionellem Anbau können mit Pestiziden belastet sein. Wer Schalen von Gemüse und Obst verwertet, spart Abfälle und schont Umwelt und Geldbeutel, so Wrobel. Denn gerade in und unter der Schale sitzen wertvolle Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Die Expertin rät dazu viele Gemüsesorten muss man gar nicht schälen. Auch Möhren, Gurken und Rettich kann man nach dem Waschen und Abschrubben unter Wasser mit Schale genießen. Bei Strünken von Blumenkohl und Brokkoli entfernt man die holzigen Stellen und kocht diese einfach mit. Obstschalen von Äpfeln oder Birnen können einfach mitgegessen werden. Werden sie abgeschält und die Schalen dann mit heißem Wasser übergossen, ergeben sie einen fruchtigen Tee. Kleingeschnitten oder geraspelt können die Obstschalen auch im selbstgebackenen Kuchen landen. Selbst manche Kerne, beispielsweise die von Kürbis oder Melone, können knusprig geröstet den Salat verfeinern oder sich pikant gewürzt in eine Knabberei verwandeln.
Nicht alle Gemüse- und Obstreste sind genießbar
Doch aufgepasst: Aprikosen- und Pfirsichkerne enthalten Blausäure und sollten genau wie Avocado-Kerne nicht auf dem Teller landen. Blätter von Kohlrabi, Radieschen, Fenchel, Möhren, Sellerie und Rote Bete sind essbar. Nicht für den Verzehr geeignet sind grüne Blätter bzw. grüne Teile von Kartoffeln, Tomaten und Auberginen, denn sie enthalten giftiges Solanin. Auch Rhabarberblätter sind aufgrund ihres hohen Oxalsäure-Gehalts nicht genießbar.