Feuerwehr ist Kameradschaft, Disziplin und Mut
Der Saal des Restaurants Seeblick bildete für den Festakt zum 140-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Fürstenwalde genau den richtigen Rahmen. Durch den Abend führte Guido Hermann und für die musikalische Untermalung sorgten die „Golden Voices“ mit ihrem Mäzen Ingolf Keppel. Er hat mit seinen beiden Gesangsolistinnen den Musikgeschmack der Gäste voll getroffen. Mit Titeln von Ed Sheeran, Sarah Connor und Lena Meyer-Landrut verzauberten sie die vielen Gäste. Dabei gelang es ihnen mit ihren tollen Stimmen, ein Gänsehaut-Feeling zu schaffen. Ganz große Klasse!
Jörn Müller, Stadtbrandmeister und Leiter der Feuerwehr Fürstenwalde, ließ die Geschichte Revue passieren. Detailreich ging er in zeitlicher Reihenfolge auf diese ein. In diesem Zusammenhang zeichnete er ein Bild, das sich durch Kameradschaft und Disziplin, aber auch Mut und Zielstrebigkeit sowie und vor allem die Teamarbeit auszeichnet. Die Generalversammlung des Turnervereins beschloss am 27. Februar 1880 den Beitritt von 21 Turnern und 7 Bürgern, die nicht dem Turnverein angehörten, in die Freiwillige Turner Feuerwehr. 28 Mann standen somit der Feuerwehr zur Verfügung. Die Übernahme des Kommandos über die Freiwillige Feuerwehr übernahm der damalige Stadtrat, Tabakfabrikant A. W. Richter. Kupferschmiedemeister Lehnhardt wurde zum Stellvertreter und die Herren Roth, Wuttig, Krause und Schmidt zu Zugführern.
In den 140 Jahren seit der Gründung haben sich die Aufgabenstellungen der Feuerwehr inhaltlich völlig verändert, so Jörn Müller. Der Schwerpunkt liege heute nicht mehr in der Brandbekämpfung, sondern in den technischen Hilfeleistungen bei Unfällen, ob im häuslichen Bereich, auf der Straße, auf der Schiene, den Gewässern, bei Chemie- oder Ölschäden und ähnlichen Risiken unserer modernen und technisch ausgerichteten Gesellschaft. Das Ziel „Dienst am Nächsten“ hat sich aber auch in den 140 Jahren nicht verändert.
Der Bürgermeister der Domstadt Fürstenwalde schloss sich den Worten des Stadtbrandmeisters an und ging auf das Jubiläum gesondert ein. Er dankte nicht nur den Kameraden für ihre gute Arbeit, die sie über die Jahre hinweg geleistet haben, sondern gedachte auch dem Gründungsdatum der Feuerwehr am 27. Februar und den damaligen mutigen Feuerwehrleuten, die den Dienst ehrbar erfüllten. In seinen Worten stellte er die Bedeutung des Brandschutzes klar heraus und gab zu Gehör, dass 2,7 Millionen Euro für die Feuerwehr im Haushaltsplan stünden. Er dankte im gleichen Atemzug den vielen Familien sowie Firmen wie Bonava, edis oder der Firma Bartsch, um nur einige zu nennen, für ihr Verständnis, wenn die Feuerwehr ihre Mitglieder braucht. Der Festakt ist nur eine von zwei Veranstaltungen, die für das 140-jährige Jubiläum geplant sind. Anfang September wird es noch ein Fest bei hoffentlich warmen Temperaturen geben, wo schon jetzt alle recht herzlich eingeladen sind.
Sven Erkner, der Vorsitzende des Fördervereins der Feuerwehr Fürstenwalde, war der einzige Redner des Abends, der seinen Worten und Ausführungen einen humoristischen Anflug gab. Die Wehren übernehmen heutzutage nicht nur ihre Aufgaben des Brandschutzes, sondern entwickeln sich zunehmend zum Eckpfeiler der öffentlichen Sicherheit. Man würde das nicht nur in Deutschland so sehen, sondern weltweit. Die Feuerwehr genießt in der Gesellschaft ein hohes Ansehen und ist mit 95 Prozent auf der Beliebtheitsskala der Rettungskräfte zu finden. Polizisten sind bei 71 und Bürgermeister bei 45 Prozent – und das Schlusslicht mit 19 Prozent wären die Politiker. Die stetige hohe Einsatzbereitschaft setzt Motivation, Kameradschaft und gute Führung voraus, dies sei in Fürstenwalde gegeben. Der Feuerwehr Verein steht in allen Fragen den Kameraden mit Tat und Rat zur Seite, sagte er zum Abschluss.
Im weiteren Verlauf des Abends gab es noch einen Auszeichnungsmarathon mit anschließendem geselligem Beisammensein.