Grün in der Stadt senkt Temperaturen

Der Beginn des Jahres war zu trocken. Die Aussichten für den Sommer: Die Trockenheit bleibt. Auch mit Blick auf den bundesweiten Hitzeaktionstag hebt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland den Wert von Stadtgrün für Menschen, Tiere und Pflanzen hervor. Heil, Expertin für Stadtnatur beim Bund, erklärt, was jeder von uns für mehr Grün in der Stadt tun kann.

In der Stadt freuen sich Insekten, Reptilien, Säugetiere und Vögel immer über Wasserstellen. Das kann ein Gartenteich oder eine Wasserschale auf dem Balkon sein. Bei künstlich angelegten Trinkstellen ist es wichtig, die Trinkgefäße täglich sauber zu halten, weil sonst Keime übertragen werden können, erklärt Heil.

Insekten sollten darin durch Stöckchen oder andere Schwimmhilfen Rettungsinseln finden. Auch kühle, feuchte Versteckmöglichkeiten im Schrebergarten, Innenhof oder im Hausgarten werden von vielen Tieren geschätzt. Der Laubhaufen in der Ecke, der Kompost im Garten, das undurchdringliche Gebüsch, aber auch das gemulchte Beet können Schatten, Feuchtigkeit und damit Rettung in der Trockenheit bedeuten, so Heil.

Stadtnatur umfasst sowohl Parks und Gärten, Brachflächen, begrünte Dächer und Fassaden, aber auch blühende Balkone. Sie ist vielfältig und überlebenswichtig. Die Möglichkeiten, etwas für die Artenvielfalt zu tun, sind zahlreich. Blütenreiche heimische Pflanzen, Nisthilfen für Vögel, Insekten und Fledermäuse helfen Tieren in der Stadt. Pflanzen Sie statt Rasen einen Streifen Blumenwiese und lassen Sie Totholz im Garten oder im Innenhof liegen. Das bietet Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten.

Anzeige

In Zeiten der Klimakrise sind es vor allem die Bäume, die durch Verschattung oder Verdunstung die Temperatur in der Stadt reduzieren können. Am Extremstandort Stadt mit wenig Wurzelraum und Bodenverdichtung leiden die Bäume jedoch stark unter der anhaltenden Trockenheit. Die Kommunen müssen große Anstrengungen unternehmen, damit sie nicht einfach absterben.

Wenn Bürger in Nothilfe Bäume gießen, dann ist das ein toller Einsatz für die Natur. Wenn Sie gießen, dann bitte lieber einmal ausgiebig – 80 bis 100 Liter, das sind 8-10 Gießkannen – als mehrmals wenig. So versickert das Wasser in den Wurzelraum und verdunstet nicht an der Oberfläche.

Die eigentliche Aufgabe besteht darin, unsere Städte und Siedlungen fit für den Klimawandel zu machen. Neuer Wohnraum muss immer auch zusammen mit grünen Freiflächen entwickelt und (Regen)Wasser konsequent mitgedacht werden, etwa indem in der Stadtentwicklung das Prinzip der Schwammstadt angewendet wird.
Wir raten den Menschen: Setzen Sie sich in Bezirksversammlungen, Gemeindesitzungen oder bei anderen Treffen dafür ein, dass ihre Nachbarschaft grün und naturnäher gestaltet wird. Oder werden Sie Mitglied in einem Umweltverband, finden eine aktive Gruppe und helfen so, unsere Lebensgrundlagen zu schützen.

error: