Bereits 200 Waldbrände in Brandenburg registriert
Am Wochenende wird es richtig hochsommerlich. Der Deutsche Wetterdienst sagt Temperaturen von über 30 Grad voraus. Die Sonne der vergangenen Wochen hat die Waldböden inzwischen tief austrocknen lassen. Auch die Niederschläge der vergangenen Tage waren für den märkischen Wald nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“. Besonders in der Mitte und im Süden von Brandenburg erwarten die Förster, dass mit einer hohen bis sehr hohen Waldbrandgefahr zu rechnen ist. In den meisten Landkreisen wird bereits seit heute die Waldbrandgefahrenstufe 4 – hohe Gefahr – ausgelöst.
Das Sommerwetter der vergangenen Wochen hat dazu geführt, dass die Feuerwehren im Land schon zu 200 Waldbränden ausrücken mussten. Dank der landesweit eingesetzten Waldbrandfrüherkennung und dem schnellen Handeln der Einsatzkräfte ist die Brandfläche relativ gering. Bislang sind rund 60 Hektar Wald – das entspricht etwa der Fläche von 80 Fußballfeldern – von den Flammen geschädigt worden.
Im Jahr 2017 waren es insgesamt nur 138 Waldbrände. Die Fachleute rechnen damit, dass es bei anhaltender Trockenheit und sommerlichen Temperaturen in den nächsten Tagen zu weiteren Bränden kommen wird. Die Forstleute hoffen, dass 2018 nicht wieder ein so extremes Waldbrandjahr wird wie im Jahrhundertsommer 2003.
Brandursachen sind vielfältig
Dabei ist es nicht nur die Unachtsamkeit der Menschen, die zu Zündungen führt. Leider verzeichnet der Landesbetrieb Forst Brandenburg eine steigende Anzahl an vorsätzlichen Brandstiftungen. Aber auch die Entzündung von alter Munition wird immer wieder als Brandursache registriert. Einige Waldbrände sind auch auf Blitzschlag zurückzuführen. Neben den Waldbränden kommt es immer wieder auf landwirtschaftlichen Flächen zu Flächenbränden. Besonders bei Erntearbeiten kann es vorkommen, dass durch Funkenflug Brände ausbrechen, die sich sehr schnell auch in den Wald ausbreiten.
Waldbrandüberwachung wieder eingeschaltet
Der Landesbetrieb Forst Brandenburg überwacht bereits ab den Vormittagsstunden alle Waldflächen mit dem modernsten Kameraüberwachungssystem (Fire Watch). 107 Sensoren sind landesweit verteilt und scannen die Waldgebiete über den Baumkronen und registrieren dabei jede Rauchentwicklung. Die Alarmmeldungen der Kameras laufen in den sechs Waldbrandzentralen des Landesbetriebes Forst zusammen. Hier werden die Daten ausgewertet und im Brandfall sofort die regionalen Leitstellen der Feuerwehren alarmiert. Schon nach wenigen Minuten können so die ersten Kräfte ausrücken.
Waldbesucher müssen Regeln zum Brandschutz beachten
Wer sich in diesen Tagen im Wald zur Erholung aufhält hat sich besonders an die Bestimmungen des Waldgesetzes des Landes Brandenburg zu halten. Danach ist Rauchen ebenso verboten, wie das Anzünden oder Unterhalten eines Feuers. Als Feuerstelle gilt auch der glimmende Kohlegrill als auch der Gaskocher mit einer offenen Flamme. Die Einschränkungen gelten dabei nicht nur im Wald sondern auch am Waldrand. Die Verbote gelten auch in einem Abstand von weniger als 50 Meter vom Waldrand.
Wer den Badesee aufsucht sollte sein Fahrzeug nicht im Wald oder auch in Waldwegen parken. Hier droht dem Halter bei Waldbrandgefahrenstufe sogar ein Bußgeld. Förster werden auch am Wochenende hier und da kontrollieren, ob die Bestimmungen des Waldgesetzes eingehalten werden.
Waldbrandgefahrenstufen im Internet
Für jeden Landkreis werden Wetterdaten regional erfasst und ausgewertet. Die Werte aller Stationen in einem Landkreis gehen abschließend in eine Gefahrenstufe je Landkreis ein. Aus den Tageswerten und der Prognose für den Folgetag wird die tägliche Gefahrenstufe festgelegt, die ab Mitternacht für jeweils 24 Stunden gilt. Die aktuelle Waldbrandgefahrenstufe wird durch das Brandenburger Forstministerium sowie den Landesbetrieb Forst Brandenburg täglich auf den Internetseiten bekannt gegeben.
Das Brandenburger Forstministerium sowie der Landesbetrieb Forst Brandenburg informieren auf ihren Internetseiten während der gesamten Waldbrandsaison über die aktuellen Waldbrandgefahrenstufen.