Europäischer Protesttag in Erkner
Am Freitag fand auf dem Kirchvorplatz der Evangelischen Genezareth-Kirche in Erkner der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung unter dem diesjährigen Motto „Zukunft barrierefrei gestalten“ statt. Gemeinsam mit der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, der Stadt Erkner und vielen weiteren Akteuren wurde der Protesttag organisiert. Am Vormittag trafen sich Bewohner der Wohnstätten „Gottesschutz“, die Schülerinnen und Schüler der Förderschule „Am Rund“ mit dem sonderpädagogischen Schwerpunkt „Lernen“ und die Schüler der „Regine-Hildebrandt-Schule“ mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ sowie Kinder der Löcknitz-Grundschule und Schüler der Korczak Schule, die Berufliche Schule für Sozialwesen aus Fürstenwalde, die mit einem sehr schönen Projekt dabei waren. Kurz nach dem Zusammenfinden wurde der angekündigte Protestzug zusammengestellt, der sich seinen Weg bis zum Rathaus von Erkner in der Friedrichstraße bahnte. Der Bürgermeister der Stadt, Henryk Pilz, erwartet den Protestzug, der durch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes abgesichert wurde. Ein kleines Stelldichein mit der Polizei gab es auch, die anscheinend nicht wusste, dass die angemeldete Demo genehmigt war, aber so ist es halt auch mal im Leben. Gemeinsam pfeifend und trillernd auf dem Kirchvorplatz wieder angekommen, eröffnete der Henryk Pilz den europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung: „Wir sind zusammengekommen, um ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass es noch viel zu tun gibt und um alle Menschen für das Thema mehr zu sensibilisieren. Es braucht nicht nur mehr Veränderungen und Verbesserungen, sondern es braucht mehr Respekt, Verständnis und Akzeptanz im alltäglichen Umgang miteinander.“ Gleich im Anschluss begann das bunte Programm auf dem Kirchvorplatz. Das Herzstück war eine gemeinsame Theateraufführung von Schülern der Löcknitz-Grundschule und Bewohnern der Wohnstätten „Gottesschutz“. Rundum gab es dazu viele kleine bunte Aktionen, die zum Mitmachen einluden. Die Schüler der Korczak-Schule kümmerten sich um die Kids und nahmen Einfluss auf die Wahrnehmung, denn nicht alle Menschen sind gleich und können sehen oder hören. Sie hatten eine Maschine nebst dazugehörigem Alphabet, mit der man seinen Namen in Blindenschrift anfertigen konnte. Die Sensibilisierung spielt eine große Rolle, denn blinde Menschen nehmen ihre Umwelt ganz anders war, haben einen ausgeprägten Hör- und Geruchssinn, auf den sie sich gut verlassen können. Zudem hatte die Klasse die Aufgabe gestellt bekommen, Hinweise zu sammeln, wo es für Menschen mit Behinderung im Alltag schwer wird. Zwei große Tafeln mit ebenso vielen Fotos zeigten Situationen, wo es zum Beispiel für einen Rollstuhlfahrer oder einen Gehbehinderten oder blinden Menschen schwer wird, sich zurecht zu finden. Im weiteren Verlauf hatten die Arbeiterwohlfahrt, die Gesellschaft für Arbeit und Soziales und sowie der Heimatverein Erkner e.V. und die AWO in Erkner einen Kuchenbasar unter der Devise „Erkner backt für Erkner“ organisiert.