Ein würdevolles Leben bis zuletzt: Das ist unser Anspruch

Anne Gesche ist als „Palliative Care Nurse“ auf die medizinische Pflege und Begleitung unheilbar kranker und sterbender Menschen spezialisiert. Sie gehört im Helios Klinikum Bad Saarow zum Palliativdienst, der sich aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften und Mitarbeitenden des Sozialdienstes, der Psychologie, Physiotherapie, Ergotherapie sowie Kunst- und Musiktherapie zusammensetzt. Gemeinsam kümmert sich das spezialisierte mobile Team um schwerstkranke Menschen mit hoher Symptomlast und/oder komplexem Versorgungsbedarf im gesamten Klinikum.

Da der Bedarf einer palliativen Versorgung schwerstkranker und unheilbarer Patientinnen und Patienten zunimmt, kann nur ein Teil der Betroffenen direkt auf der Palliativstation im Helios Klinikum Bad Saarow betreut werden. Seit 2016 kümmert sich daher zusätzlich der mobile Palliativdienst um schwerstkranke Menschen, die außerhalb der Palliativstation in anderen Fachbereichen des Klinikums behandelt werden. Damit erhält auch das behandelnde Team auf der Normalstation bei palliativmedizinischen, palliativpflegerischen und psychosozialen Problemstellungen Unterstützung.

Anne Gesche ist pflegerische Leitung und Koordinatorin des Palliativdienstes. Bereits während ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin wurde ihr Interesse für die Pflege in der Palliativmedizin erweckt. Somit entschloss sie sich, eine Ausbildung zur „Palliative Care Nurse“ zu machen. Seit zehn Jahren ist die 36-Jährige in der Palliativmedizin tätig.

„Ich bin froh, mich für diesen Weg entschieden zu haben. Es ist mir ein großes Anliegen, unsere schwerstkranken Patienten und deren Angehörige bestmöglich zu versorgen, sie zu begleiten, ihnen Zuwendung zu schenken und für sie in jeglicher Hinsicht da zu sein, um ihnen die letzten Tage, Wochen und Monate so angenehm wie möglich zu gestalten“, sagt sie.
Gemeinsam mit Palliative Care Nurse Meykel Wolf betreut Anne Gesche täglich die Palliativpatientinnen und -patienten außerhalb der Palliativstation. Das Ziel ihrer Arbeit ist, eine rasche Linderung belastender Beschwerden und die Entlassung des schwerstkranken Menschen in seine vertraute Umgebung oder andere geeignete Versorgungsformen zu erreichen.

Das Erstgespräch mit dem schwerstkranken Menschen führen zumeist ein/e Palliativmediziner:in und eine Palliativpflegekraft gemeinsam. Dabei erhebt die Pflegekraft die Pflegeanamnese, schätzt den palliativpflegerischen Behandlungsbedarf ein und kann entsprechende pflegerische Maßnahmen empfehlen. Außerdem berät sie die Patienten:innen und Angehörigen bei palliativpflegerischen Fragen. Der Palliativdienst kann auch weitere palliativmedizinische Versorgungsmöglichkeiten und Hilfsangebote erörtern und bei der Überleitung, z.B. in die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) oder in ein stationäres Hospiz, unterstützen.

„Unsere Arbeit ist oft schwer, traurig und sehr ergreifend, aber die Patienten und deren Angehörige sind auch so dankbar und herzlich. In den Gesprächen geht es auch nicht nur um Trauer, sondern auch um Rückblicke, die das bisherige Leben betreffen. Die Patienten reflektieren ihr Leben und erzählen gerne darüber, was alles schön war und worauf sie stolz sind. Das gibt auch Raum für sehr viele positive Gespräche“, berichtet Anne Gesche.

Die einfühlsame und umfassende Zuwendung in der Palliativmedizin berücksichtigt die individuellen Wünsche und die gewohnten Lebensrhythmen der Palliativpatient:innen. Alle Angebote sind individuell und im Rahmen der medizinischen Vertretbarkeit gestaltbar.

„Das Abschalten fällt mir oftmals sehr schwer, aber wir sind zum Glück ein tolles Team, und ich habe liebe Kollegen, mit denen ich mich austauschen, Sorgen erzählen und belastende Dinge bereden kann. Zusätzlich besteht ein professionelles Supervisionsangebot für die Mitarbeiter der Palliativmedizin. Trotz der traurigen Aspekte und der begrenzten Lebenszeit unserer Patienten, habe ich eine wunderbare und dankbare Arbeit, die ich sehr gerne mache“, betont Schwester Anne.

„Um die besondere Versorgung unserer Palliativpatienten und deren Angehörigen zu gewährleisten, haben wir mit dem Palliativdienst unsere vorhandenen Strukturen ausgebaut und mehr interdisziplinäre Netzwerke geschaffen“, erklärt Johannes Rahm, Oberarzt und Leiter der Sektion Palliativmedizin und integrative Onkologie im Helios Klinikum Bad Saarow.

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