Toyota stärkt Wasserstoff & Brennstoffzellengeschäft
Mit der „Hydrogen Factory“ stärkt Toyota Motor Europe (TME) seine europaweiten Aktivitäten rund um die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik: Die neue Abteilung soll eine Kommerzialisierung von Wasserstofftechnologie und -systemen ganzheitlich vorantreiben – von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zu Vertrieb und Kundendienst. Neben dem Ausbau der Produktion von Brennstoffzellensystemen ist die Hydrogen Factory auch für Partnerschaften zuständig.
In Europa will Toyota bereits 2040 CO₂-Neutralität erreichen und damit zehn Jahre früher als weltweit vorgesehen. Wasserstoffbasierte Brennstoffzellensysteme spielen dabei eine entscheidende Rolle: Bis zum Jahr 2030 wird Europa zu einem der weltweit größten Märkte für diese Technik. Neben immer mehr Mobilitätslösungen und Anwendungsbereichen fördern steigende Investitionen und regulatorische Maßnahmen die Entwicklung und das Marktwachstum in der Region: Im Rahmen des Green Deal der Europäischen Kommission werden bis 2027 beispielsweise 45 Milliarden Euro investiert. Der EU-Verkehrsinfrastrukturfonds stellt zudem 284 Millionen Euro und damit etwa ein Drittel seines Budgets für die Installation von Wasserstofftankstellen bereit.
Gemäß der Richtlinie über erneuerbare Energien (REDIII) müssen darüber hinaus bis zum Jahr 2030 mindestens 42 Prozent des von der europäischen Industrie verwendeten Wasserstoffs aus nachhaltigen Quellen stammen. In Kombination mit dem Ziel, dass Wasserstofftankstellen entlang transeuropäischer Verkehrsnetze (TEN-T) und damit den wichtigsten Verkehrsachsen im Abstand von 200 Kilometern entstehen, verwandelt sich Europa in ein globales Zentrum der Wasserstofftechnologie.
„Europa zeigt langfristiges Vertrauen in Wasserstoff – genauso wie wir. Wir werden die Entwicklung von Brennstoffzellen-Pkw und anderen leichten Nutzfahrzeugen fortsetzen. Gleichzeitig haben wir unseren Fokus auf den Schwerlastverkehr ausgeweitet, um den Ausbau einer tragfähigen Wasserstoffinfrastruktur zu unterstützen“, erklärt Thiebault Paquet, der als Vice President bei TME das Brennstoffzellengeschäft leitet. „Wir wollen uns weiterentwickeln und durch Tests in unserem eigenen Netzwerk und mit ähnlich denkenden Partnern lernen.“
Der Toyota Mirai (Kraftstoffverbrauch nach WLTP: Wasserstoff kombiniert 0,9-0,8 kg/100 km; Stromverbrauch kombiniert 0 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert nach WLTP: 0 g/km) rollte 2015 als erste in Serie produzierte, wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenlimousine auf den Markt. Die zweite Modellgeneration debütierte 2020. Mit der zu Jahresbeginn erfolgten Ausweitung der Antriebstechnik auf den neuen Toyota Crown in Japan bekräftigte das Unternehmen sein Engagement für wasserstoffbetriebene Pkw.