Alltag statt Therapie – gemeinsam statt einsam
Der Standort ist für das Wohnen von Seniorinnen und Senioren optimal: Viel zu erleben, gut einkaufen und bummeln, gute Verkehrsanbindung, Restaurants und Cafés – alles, was das Herz begehrt, ist fußläufig zu erreichen. Das war einst die Idee einer Demenz WG, die nun in Fürstenwalde in unmittelbarer Nachbarschaft zum historischen Dom, mitten im Zentrum entstanden ist. Was steckt hinter der Idee des Wohngemeinschaftskonzepts für an Demenz erkrankten Menschen, haben wir den Betreiber gefragt. Er erklärte, dass ambulant betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz einen dritten Weg zwischen Pflegeheimen und einer Pflege zu Hause, die Angehörige oft überfordert, darstelle.
Die Betroffenen leben in einer WG als Mieterinnen und Mieter in einem geeigneten Haus oder einer Wohnung zusammen und werden dort von einem selbst gewählten, ambulanten Pflege- und Betreuungsdienst mit den notwendigen Leistungen versorgt. „So ein Haus gibt es in der Fürstenwalder Domstraße, ein schön saniertes Bürgerhaus mit einem Maximum an Barrierefreiheit. Die WG im Allgemeinen“, sagte er, „sollte eine überschaubare Größe haben, damit die Chance da ist, eine echte ‚Gemeinschaft‘ entstehen zu lassen, ähnlich dem Vorbild der früheren ländlichen Großfamilie. Aus diesen Gründen ist die WG hier in Fürstenwalde zu einem Ort der Geborgenheit geworden. Das Konzept ist es, eine an der „Normalität“ orientierte Organisation des Tagesablaufs zu organisieren. Rüstige WG- Bewohner beteiligen sich an der Erledigung alltäglicher Aufgaben, wie z.B. Kochen. Wir setzen mit der WG auf ‚Alltag statt Therapie!‘. Das Pflegepersonal ist in der WG zu Gast, nicht umgekehrt. Auch die Wohnung und das Wohnumfeld sind ‚normal‘. Übrigens, die Küche ist in den Wohnraum integriert“, fügte er hinzu. Jeder Bewohner der Wohngemeinschaft hat sein eigenes Zimmer und es muss mit seinen privaten Möbeln und sonstigen Einrichtungsgegenständen ausgestattet werden. Dies erleichtert den kranken Menschen eine räumliche Orientierung und vermittelt das Gefühl, „in den eigenen vier Wänden“ zu sein. Genau wie in einer eigenen Wohnung, bewahrt der Bewohner seine Selbstständigkeit, ohne sich dabei allein und einsam zu fühlen, da er immer einen Ansprechpartner in seiner Nähe hat. Jeder Pflegepatient und seine Angehörigen können die Pflege- bzw. Betreuungsform frei wählen sowie den gewohnten Tagesrhythmus beibehalten. Neben den üblichen Pflegeleistungen sind Spaziergänge in den benachbarten Parkanlagen im Tagesprogramm integriert. Darüber hinaus haben die Bewohner weiterhin die Möglichkeit, sich nach Belieben den Friseur, die Fußpflege oder Maniküre ins Haus kommen zu lassen. Und gleichwohl ist der Hausarzt nach wie vor mit in das Geschehen eingebunden. Der ambulante Pflege- und Betreuungsdienst ist dabei entscheidend beteiligt, dass das Verhältnis zwischen den Bewohnern, Angehörigen, Betreuer und den Mitarbeitern so toll harmoniert. Ihnen gilt hier besonderer Dank für ihr Engagement gegenüber den Bewohnern. Damit wird natürlich auch klar, welcher scharfe Unterschied zu beispielsweise einem Altersheim besteht. In der Demenz WG gibt es kein institutionelles Reglement, an das sich ältere Menschen anpassen müssen. Lange Flure, Schwesternzimmer und ähnliches fehlen auch. In Wohngemeinschaften kann der demenzkranke Mensch z.B. aufstehen und frühstücken, wann er will. Eine Wohnküche macht dies möglich. „Wir möchten“, so der Betreiber, „älteren, einsamen Menschen unsere Freundschaft anbieten, weil wir ihnen aus ihrer Isolation heraushelfen wollen, damit sie ihre Lebensfreude wiederfinden können. Die Versorgung von Betroffenen durch die Hauskrankenpflege ist ohne Zweifel notwendig und wichtig und für die meisten älteren Menschen sogar unverzichtbar. Sie kann jedoch nicht die menschliche Nähe, Vertrautheit, Freundschaft und Zuwendung ersetzen. Wir möchten gerne älteren Menschen bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit so weit wie möglich ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben zusichern. Grundvorrausetzung ist das die Angehörigen dem zustimmen. Einen wichtigen Punkt“, sagte er, „will ich noch hinzufügen: Im Mittelpunkt stehen bei uns die Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Interessen, Sorgen und Bedürfnissen. Aber auch die Entlastung der Angehörigen spielt dabei eine wesentliche Rolle. In dem Zuge möchten wir uns für das entgegengebrachte Vertrauen und die damit verbundene vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Bewohnern, Angehörigen, Betreuern und Mitarbeitern herzlich bedanken und freuen uns auf die weiteren Jahre. Sollten Sie Interesse an dem Wohngemeinschaftskonzept der Demenz WG in Fürstenwalde haben, dann rufen Sie uns an unter Tel. 03361/74 78 80.“ |