Krankschreibungen erreichten Rekordhoch
Arbeitnehmer in Brandenburg waren im Jahr 2022 deutlich häufiger krankgemeldet als in den Jahren zuvor. Im Durchschnitt fehlte jede Arbeitskraft im Jahr 2022 an 27 Tagen krankheitsbedingt. Im Jahre 2021 waren es noch 21 Fehltage. Das entspricht einem Anstieg von rund 27 Prozent. Diese Zahlen stammen aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Krankenkasse Barmer. Die Hauptursache für den deutlichen Anstieg der Krankschreibungen waren Atemwegsinfektionen, die nach Auslaufen der Eindämmungsmaßnahmen gegen die Pandemie deutlich zugenommen haben. Einen weiteren, nicht näher messbaren Effekt könnte die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung gehabt haben, bei der die Krankmeldung direkt von der Arztpraxis an die Krankenkasse geht und nicht mehr von den Versicherten eingereicht werden muss. Allein die Gruppe der Atemwegserkrankungen verursachten bei Brandenburger Beschäftigten im vergangenen Jahr durchschnittlich 6,6 Fehltage. Im Jahr 2021 waren es aufgrund der Pandemie Eindämmungsmaßnahmen besonders wenig, nämlich 2,8 Fehltage. Ansonsten bewegten sich die Fehlzeiten wegen Atemwegserkrankungen in den Jahren zuvor zwischen 3,1 und 3,6 Tagen. Die zweithäufigste Krankheitsgruppe waren die Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 4,5 Fehltagen (2021: 4,6) gefolgt von psychischen Erkrankungen mit durchschnittlich 4,3 Fehltagen im Jahr 2022 (2021: 4,1). Große Unterschiede stellt die Krankenkasse zwischen den einzelnen Berufsgruppen fest. Am höchsten lag der Krankenstand mit 10,7 Prozent bei Beschäftigten in der Altenpflege. Das heißt, an einem durchschnittlichen Kalendertag waren von 1.000 Beschäftigten rund elf krankgeschrieben. Am niedrigsten lag der Krankenstand bei den Beschäftigten in Hochschullehre und -forschung mit 2,5 Prozent. Über alle Berufsgruppen hinweg betrug der Krankenstand in Brandenburg im Jahr 2022 7,4 Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 6,2 Prozent.