Helios Klinikum ist auf dem Weg, eines papierlosen Krankenhaues
Das Helios Klinikum ist auf dem Weg, ein papierloses Krankenhaus zu werden. Die digitale Patientenakte, in der Daten der Patienten erfasst werden, wurde bereits auf sieben Stationen eingeführt. Im Verlauf dieses Jahres sollen sämtliche Fachbereiche des Klinikums folgen.
Die Zeiten der dicken Patientenakten aus Papier sind im Helios Klinikum Bad Saarow bald vorbei. Mitte Juni ging es mit der Einführung der digitalen Patientenakte in der Chirurgie los. Dann folgten Schritt für Schritt die Fachbereiche HNO, Strahlenheilkunde, Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin sowie die Kardiologie. Seit dem 26. August werden nun auch in der Neurochirurgie und Urologie mobile Dokumentationswagen und Tablets genutzt, um zunächst Patientenprofile, Wunddokumentationen sowie das Pflege-Assessment digital zu erfassen. Künftig sollen sowohl Ärzte als auch Pflegekräfte die Daten über mobile Computer und Tablets eintragen und abrufen können – und das gleichzeitig. Eine Zeitersparnis, die auch zur Sicherheit der Patienten beiträgt.
Warum die digitale Patientenakte schneller und sicherer ist?
„Die herkömmliche Patientenakte wird handschriftlich geführt. Nimmt der Arzt die Patientenakte zu einer Fallbesprechung mit, können in dieser Zeit Pflegekräfte keine aktuellen Daten eintragen oder sich zu Anordnungen rückversichern. Sie müssen also warten, oder sich die Gegebenheiten anders notieren. Durch die digitale Eingabe, die von mehreren Personen gleichzeitig vorgenommen werden kann, können wir mögliche Fehlerquellen minimieren“, erklärt Pflegedirektorin Dominique Nippe. Weitere Vorteile sind die Lesbarkeit der digitalen Eingaben gegenüber den handschriftlichen, Doppelerfassungen können vermieden werden und die Dokumentation läuft schneller ab. „Pflegekräfte können bereits während der Visite behandlungsrelevante Patientendaten mit dem mobilen Dokumentationswagen oder Tablet erfassen, Laborwerte einsehen und den Behandlungsverlauf dokumentieren. Sie sparen wertvolle Zeit, die den Patienten zu Gute kommt“, ergänzt die Pflegedirektorin. Eine Projektgruppe, die aus Mitarbeitern der IT, der Ärzteschaft und Pflege sowie der Klinikleitung besteht, lenkt die digitale Umstellung im Bad Saarower Klinikum.
Dass digitale Umstellungen in der ersten Phase oft mehr Zeit kosten und für die Mitarbeiter nicht immer gleich problemlos umsetzbar sind, weiß Klinikgeschäftsführerin Carmen Bier. „Der Mehraufwand ist trotzdem auf jeden Fall seine Zeit wert! Die Dokumentationsanforderungen an Kliniken steigen stetig und ohne die Digitalisierung ist es undenkbar, diese Anforderungen zu erfüllen“, betont sie. „An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen Mitarbeitern, die sich schnell auf die digitale Patientenakte eingestellt haben und sich gegenseitig unterstützen“. Als motivierende Überraschung und kleine „Starthilfe“ für die engagierten Teams gibt es von der Klinikleitung für jedes Team eine für diesen Anlass gefertigte Torte mit dem Motto: „Wir feiern die digitale Zukunft“.
In den nächsten Monaten werden weitere Diagnose- und Überwachungsgeräte an die digitale Akte eingebunden, so dass beispielsweise EKG-Untersuchungsergebnisse direkt eingespielt werden und nicht mehr per Scan eingelesen werden müssen. Ziel ist es, in absehbarer Zeit alles direkt digital zu erfassen. Auch die Dokumente, die vom Patienten ausgefüllt und unterschrieben werden müssen, sollen dann als digitale Dokumente zur Verfügung stehen.
Sicherer Schutz der Patientendaten
Die Datennutzung und –speicherung erfolgt gemäß der neuen Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO). Dabei hat das Helios Klinikum Bad Saarow umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um die Patientendaten, die in der elektronischen Akte hinterlegt sind, vor unberechtigtem Zugriff zu schützen: „Die Daten werden nicht in Clouds und auch nicht auf den tragbaren Geräten, auf denen sie eingegeben werden, wie zum Beispiel dem Tablet oder dem Laptop, gespeichert, sondern in gesicherten Rechenzentren von Helios. Innerhalb der Klinik gibt es ein spezielles Berechtigungskonzept für die Nutzer. Wer Zugriff auf welche Daten hat, ist genau festgelegt“, erläutert René Hoffmann, Leiter der IT-Abteilung des Klinikums. „Das interne WLAN, an das die Geräte angeschlossen sind, ist ebenfalls gegen den Zugriff von Unbefugten gesichert.“ Zusätzlich ist das Klinikum durch eine besondere Cyber-Abwehr gegen Cyberattacken und andere Außenangriffe gesichert.