Neues Alzheimer-Medikament für Erkrankte im Frühstadium

Die Europäische Kommission hat heute den Wirkstoff Lecanemab (Handelsname: Leqembi) zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit im frühen Stadium zugelassen. Damit wird es erstmals in Deutschland eine Alzheimer-Behandlung geben, die ursächlich an einer der möglichen Krankheitsursachen angreift. Leqembi reduziert schädliche Amyloid-beta-Ablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Erkrankten. Bisherige Alzheimer-Medikamente wirken nur symptomatisch. Eine Heilung bringt Leqembi jedoch nicht, sondern verlangsamt das Fortschreiten der Erkrankung um einige Monate.

Es ist gut, dass die Patientinnen und Patienten jetzt Klarheit haben. In Deutschland wird es damit zeitnah eine weitere Behandlungsoption für die Alzheimer-Krankheit geben. Allerdings ist das nicht der Durchbruch, den sich Erkrankte und Angehörige wünschen. Leqembi kann die Alzheimer-Krankheit nicht heilen, sondern nur den Verlauf um einige Monate verzögern und das nur bei einer kleinen Gruppe von Erkrankten. Bei der Behandlung können mit Hirnblutungen und Hirnschwellungen potentiell schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten. Deshalb ist es wichtig, dass nur die Patientinnen und Patienten mit dem Medikament behandelt werden, die dafür ein geringeres Risiko haben. Das sind Erkrankte, die nicht zwei Kopien des Alzheimer-Risikogens ApoE4 tragen“, erklärt Dr. Anne Pfitzer-Bilsing, Leiterin Wissenschaft der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative.

Für wen ist Leqembi geeignet?
Leqembi ist zugelassen für Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen (Mild Cognitive Impairment MCI) bei Alzheimer-Krankheit oder im Frühstadium der Alzheimer-Demenz.

Bei fortgeschrittenem Alzheimer-Stadium und für Erkrankte mit anderen Demenzen ist Leqembi nicht geeignet. Da die Behandlung zeitintensiv und mit aufwändigen Untersuchungen verbunden ist, müssen Patienten außerdem noch mobil und ausreichend belastbar sein.
Foto: AS Alzheimer Gehirn

error: