Lesung, Symposium & Konzerte im Sommerhaus

Xaver Scharwenka (1850-1924) – wer war denn das? Häufig werden die Mitglieder des Scharwenka Kulturforums e.V. Bad Saarow nach dem Mann gefragt, dessen Namen ihr Verein trägt. Der in Berlin ansässige Pianist, Künstler und Pädagoge uns Weltenbummler war zu seiner Zeit (1850-1924) in „der Szene“ eine Berühmtheit. So konnte er sich schon damals, vor über 100 Jahren, ein großzügiges Sommerhaus in Saarow leisten.

Heute ist das zweistöckige Holzhaus mit Konzertsaal und Ausstellungsräumen das einzige Musikermuseum Brandenburgs und beliebter Veranstaltungsort. Vor über zehn Jahren ist es mit viel Geld saniert worden und inzwischen ein beliebtes Kleinod für Menschen, die klassische Musik, anspruchsvolle Unterhaltung und interessante Begegnungen mögen. In diesem Jahr organisierte der Verein 67 Veranstaltungen, darunter im Sommer die Bad Saarower Kurkonzerte im Garten des Scharwenkahauses.

Wer den leider zu Unrecht vergessenen Xaver Scharwenka näher kennenlernen möchte, der hat in der „Scharwenka-Woche“ vom 5. bis 8. Dezember ausreichend Gelegenheiten dazu. Anlass dafür ist der 100. Todestag des Pianisten, der am 8. Dezember 1924 verstorben und im Familiengrab auf dem Alten St-Matthäus-Friedhof im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg begraben ist.

Scharwenka-Verein und Scharwenka Stiftung bieten zum Jubiläum fünf Veranstaltungen an vier Tagen an. Begonnen wird mit einer Lesung bei Kaffee und Kuchen mit dem Urgroßneffen von Xaver Scharwenka, Wolfgang Scharwenka. Rund 400 Briefe und Postkarten hat der schreibfreudige Musiker und Familienvater, der viele Länder bereist und einen großen Freundeskreis hatte, hinterlassen. Sein Großneffe Wolfgang Scharwenka hat die in Sütterlin verfassten Briefe transkribiert und für die Nachwelt lesbar gemacht.

Erstmals werden sie in gemütlicher Runde der Öffentlichkeit vorgestellt.Weiterhin finden ein öffentliches Symposium zu Xaver Scharwenka und seiner Zeit sowie drei Konzerte mit Werken von ihm und seinen Zeitgenossen statt. Wer alle drei Konzerte besuchen möchte, hat einen finanziellen Vorteil und zahlt insgesamt nur 50 Euro (statt je Konzert 19 Euro).

Für das öffentliche Symposium hat Prof. Dr. Stefan Koch, Vorsitzender der Scharwenka-Stiftung, hochrangige Experten eingeladen, die den Musiker Scharwenka in das Licht rücken werden, das er verdient. Sie werden einerseits den Einfluss der historischen und kulturellen Situation Ost- und Mitteleuropas in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf das Leben und Schaffen von Xaver Scharwenkas beleuchten, informiert Stefan Koch.
Andererseits werden die Beiträge Scharwenkas aus der traditionellen polnischen und deutschen Musikkultur zum internationalen Musikerbe dargestellt.“ Interessant dürften auch die Ausführungen des Gastes aus Japan sein. Wir als Verein sind auf viele Gäste vorbereitet und sorgen für ein ansprechendes Drumherum, sagt Vereinsvorsitzende Vera Jaspers. „ir freuen uns auf gute Konzerte und Fachvorträge, aber auch auf gute Gespräche untereinander.“

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5. Dezember, 15 Uhr (Eintritt frei): Wolfgang Scharwenka (Urgroßneffe von Xaver Scharwenka) liest aus Briefen von Xaver Scharwenka
6. Dezember, 19.30 Uhr (Eintritt 19 Euro) Kammermusikkonzert der Extraklasse mit Sontraud Speidel und Marie Elisabeth Lott. Sie spielen Werke von Xaver Scharwenka.
7. Dezember, 10 bis 14 Uhr (Eintritt frei)

Musikhistorisches Symposium der Scharwenka Stiftung Bad Saarow „Xaver Scharwenka (1850-1924) – Eine außergewöhnliche Musikerpersönlichkeit seine Zeit und Wirkung bis in die Gegenwart“ unter Leitung des Vorsitzenden der Scharwenka-Stiftung Prof. Dr. Stefan Koch. Es referieren Prof. Dr. Werner Benecke, Europa Universität Viadrina, Frankfurt (Oder), Prof. Dr. Mikolaj Rykowski, Akademie für Musik Poznan, Prof. Dr. Shinji Koiwa, Hitotsubashi Universität, Tokyo-Kunitachi, Japan und Wolfgang Scharwenka, Gundelfingen, Scharwenka Stiftung Bad Saarow.

7. Dezember, 18 Uhr (Eintritt 19 Euro) Klavierkonzert mit Paweł Motyczyński und Werken von Xaver Scharwenka, J. Brahms und F. Chopin
8. Dezember 15 Uhr (Eintritt: 19 Euro) Festkonzert „Auf Scharwenkas Spuren zur Meisterschaft“ mit Jung-Studierenden der Musikhochschule „Hanns Eisler“, Trio Bronté (Lili Bogdanova, Absolventin) und ihrer Professorin Brigitta Wollenweber.

Wer alle drei Konzerte besucht, spart und zahlt nur 50 Euro für alle

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