Roland Jäger stellt „Cartoons & Anderes“ aus

Das einzige was ich im Leben bedauere, ist, keine Comics gezeichnet zu haben. Mit diesem Zitat von Pablo Picasso leitete Sigrid Riedel, Vorsitzende der Kunstfreunde Erkner e. V., die Vernissage zur Ausstellung „Cartoons & Anderes“ von Roland Jäger ein. Gezeigt werden im Rathaus Erkner also keine Comics (eine Bildfolge), sondern Cartoons. Beide künstlerischen Varianten kommen locker und leicht daher, dahintersteckt aber viel Arbeit. Roland Jäger, seit 1966 Erkneraner, erzählte auch beim Rundgang, dass er bis zu 2000 Cartoons im Laufe der Jahre geschaffen hat. Leider habe ich viel zu spät damit begonnen. Aber manchmal hatte ich keine zündende Idee und musste dennoch abliefern. Fünf oder sechs pro Woche, wenn ein richtig gutes Cartoon dabei war, war ich froh.

Damit „stapelt“ der Künstler aber ganz tief, denn was im Foyer des Rathauses Erkner zu sehen ist, steckt voller Witz. Nicht selten sprechen Fachleute beim Cartoon vom Bildwitz, denn in einer einzigen prägnanten Zeichnung steckt eine ganze Geschichte – gern mal komisch, mal richtig witzig, mal satirisch, auch mal bitterböse. Der Betrachter darf sich nach Aussage von Roland Jäger gern auch mal wundern.

Nach Schulzeit, Abitur und ein Überbrückungsjahr, in dem er als Dekorateur arbeitete, studierte der geborene Ilmenauer Gebrauchsgrafik. Seit 1960 arbeitet er in dem Beruf und ist seit 1966 als freischaffender Künstler tätig. Er zeichnete für die Pionierzeitung „Trommel“, für die Wissenschaftszeitschrift „technikus“ oder das beliebte „Magazin“ und arbeitete als Hausgrafiker im Naturkundemuseum Berlin.

Roland Jäger ist in Erkner kein Unbekannter. Er hat künstlerisch bleibende Spuren hinterlassen. Er ist Gründungsmitglied der Kunstfreunde Erkner e. V., schuf für die Verleihung des Jugendkunstpreises die stilisierte Rose, erarbeitete für die Stadt das Wappen und für den Bürgermeister die Amtskette. Hobbymäßig beschäftigt er sich mit der Aquarell-Malerei, mit der Technik des Federzeichnens und arbeitet gern auch mal in Öl. Zu sehen ist u. a. eine inzwischen abgerissene „Jugendstilvilla in Erkner“ in Öl, eine Gesamt- und auch Teilansicht des ehemaligen Teerwerkes sowie der „Toluolturm“ als Aquarell.

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Roland Jäger hatte für den Eröffnungsabend seiner Ausstellung zwei Wünsche. Bitte keinen Laudator und für die Musik einen Drehorgelspieler. „Der würde zu mir passen.“ Der passte ganz genau: Manfred Grabowski „Orgelmanne“ aus Erkner kam mit seiner Drehorgel und bereicherte die Vernissage mit Altberliner Melodien, u. a. mit dem „Sportpalastwalzer“, „Das ist die Berliner Luft“ oder „Lieber Leierkastenmann.“

Die Ausstellung „Cartoons & Anderes“ von Roland Jäger ist bis Ende Februar zu den Öffnungszeiten der Stadtverwaltung Erkner, Friedrichstraße 6 – 8, in Erkner auf der Ebene 3 und im Foyer zu sehen.

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