Kulturfabrik im Mittelpunkt des Geschehens
Die Spatzen haben das ja schon irgendwie von den Dächern gepfiffen, dass es einen Neuanfang geben wird – mit nur einem Geschäftsführer in der Kulturfabrik. Der Aufsichtsrat der Fürstenwalder Kulturfabrik hat Dr. Klaus-Peter Oehler zum 31. Dezember letzten Jahres als Geschäftsführer abberufen. Das hieß, dass der als zweiter eingetragene Geschäftsführer Christian Köckeritz ab dem 01.01.2024 die Geschicke der Kulturfabrik übernommen hat. Dr. Oehler steht der Kulturfabrik weiterhin zur Verfügung und wird sich mit um die Veranstaltungen innerhalb kümmern. Erst kürzlich sprachen wir mit dem nun alleinigen Geschäftsführer über Vergangenes und Zukünftiges. Das Resümee fiel ausgesprochen positiv aus. Rückblickend hat man an Traditionen festgehalten und Altbewährtes in der Kulturfabrik weiter forciert, aber auch mit frischen Impulsen in den Veranstaltungen ein neues Publikumsfeld für sich entdeckt. Erinnernd beispielsweise das Musik-Kabarett mit Marco Tschirpke, was durchaus etwas speziell war, aber gut besucht. Der Comedy Star „Der Tod“ ist nach wie vor immer gern gesehen, genauso wie das Comedy-Duo Thekentratsch. Die zahlreichen Theaterstücke der Uckermärkischen Bühnen vervollkommnen das Programm, dabei könnte man noch viel mehr nennen. Zum Ende des Jahres war auch zum ersten Mal Soren Gundermann mit seinem Solo Programm im Musikkeller eine echte Bereicherung. Das letzte Jahr war aber auch von weitreichenden Konsequenzen in der Personalpolitik gekennzeichnet. Mit dem Weggang des langjährigen Veranstaltungsleiters Rene Bahr musste ein adäquater Ersatz gefunden werden. Das war sehr schwierig, weil das Wissen, das Können und die Leistungsbereitschaft in jedem Fall gegeben sein müssen. Gefunden hat man Jan Preuss, der sich im Metier bestens auskennt und als Künstler auch vor dem Pult eine Persönlichkeit ist, wird nun mehr hinter diesen stehen und wie sein Vorgänger für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Neu im Team ist auch Patrick Lyhs, der die Leitung der Haustechnik übernommen hat. Peter Templin, das Urgestein der Kulturfabrik, ist zum Ende des Jahres in Rente gegangen, bleibt aber auf Minijob-Basis der Kulturfabrik erhalten, um den Nachfolgenden in Brandschutz, Lüftung, Entrauchungsanlage, Arbeitsschutz und mehr einzuarbeiten.
Die Kollegin, die dem Aufgabengebiet der Finanzen und Personal ihr Augenmerk schenkte, hat auch eine neue Herausforderung gefunden. Also wurde eine groß angelegte Ausschreibung der Arbeitsstelle ausgerufen. Es wurden schon Gespräche mit potenziellen Bewerbern geführt und man glaubt sich am Ziel, möchte aber dabei aber noch nicht ins Detail gehen. Im letzten Jahr, so Christian Köckeritz, sind im Kulturfabrik-Verbund (dazu zählen der Parkclub, die Kunstgalerie, das Museum und die Kulturfabrik als solches) 20.000 Besucher. Das ist nicht das Ende der Fahnenstange, man habe sich noch nicht so gut erholt nach der Pandemie, aber man sei auf einem guten Weg. Auch wenn die derzeitige wirtschaftliche Lage allen zu schaffen macht, ist der Durst nach Zerstreuung ungebrochen. Das multikulturelle Zentrum der Kulturfabrik bietet für Gäste jeden Alters und Anspruchs eine Möglichkeit des Frohsinns. Besondere Freude, so Köckeritz, herrsche darüber, dass im letzten Jahr junge Menschen, aber auch Rückkehrer, Fans und Begeisterte für sich den Parkclub wiederentdeckt haben. In der Gesamtzahl der Besuchenden nimmt er Platz zwei nach der Kulturfabrik ein, mit sage und schreibe 4000 Besuchern. Eigentlich könnte man den Verbund als kulturellen Mittelpunkt des Alters sehen. Der Parkclub, wenn man jung ist, die Kulturfabrik, wenn man erwachsener wird, mit einer Programmvielfalt, die sich sehen lassen kann und im Alter widmet man sich der Kunstgalerie und dem Museum. Von Montag bis Sonntag ist hier immer was los und zwar für alle, die Lust haben, etwas zu erleben. Zum Beispiel mit dem neuen Programm in der Kulturfabrik, Komödie mit den Uckermärkischen Bühnen, Klassik mit dem Fürstenwalder Musikzyklus, Kabarett mit den Oderhähnen, Jazz mit The Flangers und auch Theater zum Kindertag. Ausstellungen in der Kunstgalerie, Kinder im Kinderladen, neue Ausstellungsreihen im Museum oder Punk im Parkclub – was hält uns davon ab, die multikulturellen Orte nicht einfach mal zu besuchen?