Stachat & seine Gäste

Sonntagnachmittag in der Dachetage der Kulturfabrik

Im Mittelpunkt der beliebten Veranstaltungsreihe stand diesmal eine Neuerscheinung der Autorin Monika Melchert, die sich vor allem mit der Situation von Anna Seghers im mexikanischen Exil befasst. „Im Schutz von Adler und Schlange“ heißt das im Quintus-Verlag erschienene Buch, das Gegenstand von Lesung und Gespräch war. Beide Schriftsteller Monika Melchert und Thomas Bruhn hatten auf der kleinen Bühne im seichten Scheinwerferlicht an einem spartanischen gedeckten Tisch mit einem Glas Wasser und dem Alter geschuldeten Sehhilfen, einer Brille, Platz genommen. Friedrich Stachat, der eine sehr amüsante Einführung in den beschaulichen Nachmittag hielt, verzückte nicht nur die Gäste, sondern brachte Entscheidendes und Interessantes zu Gehör und stellte dabei beide Schriftsteller vor. Monika Melchert hat viele Jahre das Anna-Seghers-Museum in Berlin-Adlershof betreut. Buchveröffentlichungen erschienen unter anderem über Anna Seghers, Christa Wolf, Max Frisch, Thea und Carl Sternheim; zuletzt „Wilde und zarte Träume. Anna Seghers – Jahre im Pariser Exil 1933-1940“. Sie ist Mitherausgeberin des Argonautenschiff, Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e.V. Im Verlag für Berlin-Brandenburg erschien 2011 ihre biografische Studie „Heimkehr in ein kaltes Land“, Anna Seghers in Berlin 1947 bis 1952. Sie wird begleitet vom Brandenburger Schriftsteller Thomas Bruhn, der vielen Fürstenwaldern aus früheren Veranstaltungen in der Kulturfabrik bereits bekannt ist, wie aus seiner Lesungsreihe „Durst“, den ironischen irischen und russischen Erzählungen, aber auch als Kontrabassist der Klezmer-Gruppe „Vier Brider“. Die Lesung, die im Wechsel beider, Monika Melchert und Thomas Bruhn, sich einzig um das Buch „Im Schutz von Adler und Schlange“ und um die Gedanken von Anna Seghers drehte, untermauerten nur noch die Stimmung und die Konzentration auf das Wesentliche.

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