TOKEI-IHTO, CHINGACHGOOK & Co.
Der Indianerkult in der DDR zwischen DEFA-Film, Indianerbuch und Mosaik
Ab 1966 präsentierte die DDR eine Reihe von Western als Gegenentwurf zu den westdeutschen Karl-May-Produktionen. Diese DEFA-Indianerfilme mit Gojko Mitiæ als Tokei-ihto, Chingachgook oder Tecumseh genießen bis heute ähnlichen Kultstatus wie ihre „Westverwandten“ mit Pierre Brice als Winnetou. Doch nicht nur die Leinwandepen fesselten Generationen von DDR-Bürgern. Die Indianerbücher von Liselotte Welskopf-Henrich, deren Romanzyklus um „Die Söhne der großen Bärin“, die Vorlage des ersten Indianerfilms von 1966 war, zogen die Menschen ebenso in ihren Bann wie die Abenteuer der legendären Digedags, die es ab 1969 nach Amerika verschlagen hatte. Anhand vieler Bildbeispiele und Anekdoten verfolgt der Vortrag ebenso kenntnisreich wie unterhaltsam die spannenden Entstehungsbedingungen dieser Medienprodukte und erläutert die Umstände der Indianerbegeisterung im Osten Deutschlands. Im Anschluss an den fünfzigminütigen Vortrag steht Thomas Kramer für Fragen des Publikums zur Verfügung. Dr. Thomas Kramer lehrt als Privatdozent an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Mittwoch, 10. März, 18.30 Uhr findet dieser Vortrag bequem zu Hause am privaten Rechner statt. |