Szenarien, wie die Klimaziele erreicht werden können
Ende März fand die fünfte Sitzung des Klimarats der Stadt Erkner statt. Zu Beginn informierte die Klimaschutzmanagerin der Stadt Erkner, Frau Lange, über die aktuellen Ereignisse im Klimaschutzmanagement. Im Anschluss stellte die beauftragte Firma mellon Gesellschaft für nachhaltige Infrastruktur mbH ihre
Ergebnisse aus der Analyse zu Treibhausgasminderungspotenzialen vor. Auch Szenarien, wie die Klimaziele der Bundesregierung erreicht werden können, wurden präsentiert. Aus den Potenzialen und Szenarien geht hervor, dass eine der bedeutendsten Möglichkeiten in Erkner der Ausbau von Photovoltaik ist. Dieser ist niedrigschwellig realisierbar und ermöglicht die Gewinnung von erneuerbarem Strom im gesamten Stadtgebiet. Der Anteil von erzeugtem Strom im Stadtgebiet Erkners bewegt sich aktuell im niedrigen einstelligen Bereich. Bis zum Jahr 2030 soll laut dem „Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023“ eine Erhöhung auf 80% angestrebt werden.
Auch im Mobilitätssektor gibt es Veränderungsbedarf. Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Gesamtverkehr ist mit 85% viel zu hoch, um die geforderten Ziele zu erreichen. Das Umweltbundesamt schreibt in seinem Anwenderkatalog zum Leitfaden Qualitätsziele und Indikatoren für eine nachhaltige Mobilität, dass der Anteil von ÖPNV, Fuß- und Radverkehr im Stadtgebiet bei mindestens 50% liegen sollte. Ein weiteres Potenzial versteckt sich in der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Stellschrauben sind hier sowohl private Haushalte als auch die Fernwärme. Die Szenarien legen nahe, dass im aktuellen Trend (also einem „weiter so“, ohne Veränderungen) das Restbudget der Stadt Erkner für eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C mit einer Wahrscheinlichkeit von 67% bis 2025 aufgebraucht ist. Vor diesem Hintergrund wurde ein ambitionierter, aber realisierbarer Absenkpfad bis 2045 vorgestellt, welcher sich am Erreichen des 1,75°C Ziels mit 67% Wahrscheinlichkeit orientiert. Zum Schluss wurde im Klimarat über ein Leitbild beraten und abgestimmt. Ein klima- und energiepolitisches Leitbild soll zukünftig Teil des Klimaschutzkonzeptes sein und potenziell auch alleinstehen. Die Ergebnisse werden nach der Aufarbeitung zunächst Erkners Bürgermeister und dem beschließenden Gremium, der Stadtverordnetenversammlung Erkner, vorgelegt.
Die sechs anwesenden Mitglieder des Klimarats vertreten folgende Institutionen/Vereine/Einrichtungen:
• Löcknitz-Grundschule
• Landkreis Oder-Spree, Klimaschutzmanagement
• Stadtverordnetenversammlung Erkner
• Mittelstandsvereinigung Erkner
• Stadtverwaltung Erkner, Klimaschutzmanagement
Darüber hinaus waren ein Referent der Firma mellon Gesellschaft für nachhaltige Infrastruktur mbH, welche das Klimaschutzmanagement unterstützt, und der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Erkner, Herr Wolter, anwesend. Die nächste Sitzung des Klimarats ist für Ende Juni 2023 vorgesehen. Themenschwerpunkt wird die Erarbeitung eines realistischen Maßnahmenkataloges sein, welcher aus den bisherigen Ergebnissen der Treibhausgasbilanz, der ermittelten Potenziale und prognostizierten Szenarien hervorgeht.