Sacha Gehm in Schöneiche
Schöneiche ist eine der am schnellsten wachsenden Gemeinden im Landkreis Oder-Spree. Einst Rückzugsort für gestresste Großstadtbürger und Liebhaber der Ruhe im ländlichen Raum, ist Schöneiche heute ein nach allen Regeln der Kunst stark nachgefragter Ort des Lebens. Im Rahmen seiner Tournee durch die Orte des Landkreises Oder-Spree machte Sascha Gehm, der derzeitige Erste Beigeordnete des Landkreises Oder-Spree und Dezernent für Bauen, Ordnung und Umwelt, im Landratswahlkampf auch Halt in Schöneiche. Getroffen haben sich die interessierten Gäste bei der Freiwilligen Feuerwehr Schöneiche. Im Hauptgebäude gibt es einen schönen adäquaten Raum für solche Gesprächsrunden. Anfangs noch etwas zurückhaltend, füllte sich aber dennoch der kleine Saal. Die engagierte Vorsitzende des Gemeindeverbandes der CDU in Schöneiche, Anke Winkmann, übernahm die einleitenden Worte für den interessanten Nachmittag. In einem kurzweiligen Moment gab Sascha Gehm einen Einblick in seine Vita. Ihm sei es wichtig bei seinen Besuchen in den Orten, mit allen, die es auch wollen, ins Gespräch zu kommen. Auch war es ihm ein Bedürfnis, Themen anzusprechen, die gerade für Unruhe sorgen und einer Lösung bedürfen. Das Thema Bildung berührt zurzeit nicht nur Schöneicher Bürger. Das Thema ist in aller Munde. Er räumte ein, dass man, wenn man nicht die Herausforderungen der Zeit als Chance versteht, etwas falsch gemacht habe. Die Chancen sind so vielfältig, so Gehm, dass man eigentlich nur noch mit anpacken muss und alle anderen noch auf die Reise mitzunehmen braucht. Der Landkreis habe echtes Potenzial und das gilt es zu formen. Ein besonderer Blick, so Gehm, sei gerichtet auf den Bildungssektor. Es gibt einen Investitionsfond von nahezu 120 Mio. Euro für die Entwicklung im Landkreis und der überwiegende Teil fließe in den Bildungssektor, Neubau, Erweiterung und Sanierung. Und im Zuge der industriellen Ansiedelung, mit Tesla beispielsweise, stehen so viele Projekte, Konzepte und Maßnahmen im Raum, die noch alle gelöst werden müssen – vor allem schnell. Dafür brauche man konstruktives und geschultes Personal, das es natürlich im Landratsamt gebe. Diese kümmern sich dann um die Belange von Neuansiedelungen von Firmen, um Infrastrukturprojekte, neue Straßen, B-Pläne, Wohngebiete mit Kitas & Schulen, zum Wohle aller im Landkreis Oder-Spree.
Die Bildungsinfrastruktur in Schöneiche hat nicht gerade die beste Ausrichtung und dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Er möchte es nicht so verstanden wissen, dass er hier Verfehlungen der vorangegangenen Amtsinhaber anprangere, dafür sei er nicht hier angetreten. Aber es gibt eben die falschen Weichenstellungen, die uns nun bei vielen Projekte auf die Füße fallen. In Schöneiche stehe dabei ein Neubau einer Grundschule im Raum und aus kreislicher Sicht die Erweiterung der Schule und eines Gymnasiums. Und dabei habe man schon 2019 damit begonnen, Ziele und Tatsachen zu schaffen. Man war in der Überlegung schon so weit, ob zwei- gar dreizügig überhaupt Sinn mache, weil vermutlich die Schüler gar nicht da seien. Heute rede man schon über Fünfzügigkeit, weil der Bedarf gestiegen sei. Dabei sei man auf dem richtigen Weg. Die Entwicklung ist rasant. Es fehlt an allen Ecken und Kanten, Schlüsselwort ist dann der akute Lehrermangel. Ein Gesprächspartner war auch der Generalsekretär der CDU im Land Brandenburg und gleichzeitige Bildungspolitische Sprecher der Fraktion im Landtag, Gordon Hoffmann. Er ist im Übrigen vom Fach. Einst erlernte er den Beruf eines Erziehers und weiß sehr wohl um die Umstände und konnte fundierte Aussagen zum Lehrermangel geben. Und die Kritik geht deutlich an die Landeregierung, die zwar zum Teil dem Lehrermangel entgegengewirkt habe, aber auf die Dauer kann das Quereinsteiger-Personal nicht herhalten. Denn die Kinder von Morgen müssen auch das Morgen beherrschen und das geht nun mal nur mit gut ausgebildeten Lehrern.