Wenn die Wirklichkeit schneller als die Satire ist, macht Satire keinen Spaß mehr.
Können Sie sich noch an Rainer Brüderle erinnern? Das ist der, der einen guten Schoppen nicht verschmähte und die Vorzüge weiblicher Formen (ein)zu schätzen vermochte. Letzteres ging bekanntlich gründlich daneben – um nicht zu sagen: in die Hose. Kein Grund, den Mann deshalb lange zu bedauern, fristet er nun sein Dasein im bpa (Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.) als Präsident, als eben solcher beim Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz und die RainerBrüderleConsult, eine Beraterfirma, wird sicher auch nicht am Hungertuch nagen. Aber das nur nebenbei, denn das wirklich dicke Ding hat dem Brüderle AKK weggeschnappt! Schließlich wurde ein Gas-Supertanker auf ihren Namen getauft: „Annegret Kramp-Karrenbauer“. Wer sich ein bisschen auskennt, bedauert neben dem Rainer auch die Schiffsoffiziere, die das Namensungetüm beim Funkverkehr Buchstabieren müssen. „Rainer Brüderle“ ist zwar auch nicht wirklich kurz und knackig, schiene mir aber für einen Supertanker wesentlich passender gewesen. Aber mich fragt ja keiner.
Mich fragt auch keiner, ob ich die Sommerzeit oder die Winterzeit oder überhaupt eine Zeitumstellung oder eine dauerhafte Sommerzeit oder eine dauerhafte Winterzeit haben möchte. Der im Moment vollführte Zirkus in der EU ist, genau genommen, eine rechte Posse. Wir haben in der EU vier (4) Zeitzonen. Um das Umstellen der Uhr bzw. Umrechnen der Zeit kommt der Weitreisende also jetzt schon nicht herum. Warum entschließt man sich nicht einfach, die UTC – Universal Time Coordinated – europaweit einzuführen? Natürlich müsste z.B. der Deutsche 2 Stunden zur UTC dazu zählen (bei Sommerzeit) bzw. 1 Stunde bei der „normalen“ MEZ. Das wäre mal ein geeintes Europa!
Die Wirtschaft im Osten wächst zu langsam. Herrjeh, war ich überrascht! Oder hätten Sie damit gerechnet? Ich dachte immer, dass die Einkommen hierzulande so viel geringer sind als im Westen, weil die Unternehmer hier gieriger sind. Oder dass wir hier um einiges fauler und dussliger sind, sodass uns einfach nicht mehr zusteht. Oder dass die Lebenshaltungskosten hier so niedrig sind, dass man im Osten einfach nicht mehr braucht, um bestens über die Runden zu kommen. Schließlich verhungern Rentner mit einer Rente nahe Grundsicherungsniveau auch nicht (alle). Manchmal glaube ich, dass es nicht mehr bekloppter geht – aber dann geht immer noch was… Nichts scheint so dämlich, dass es nicht doch noch über- bzw. unterboten werden könnte. Und da hat der Hubertus von der SPD eine Idee: die Grundrente, die an keine weitere Bedingung geknüpft ist. Geht gar nicht, sagen die Unsozialen Christen Deutschlands. Wer Vermögen hat, braucht das nicht. Ein Häuschen beispielsweise oder wie Friedrich Merz, Aktien. Aber betrachten wir die Sache doch mal von vorn, vom Beginn an also: Wer sein monatliches Einkommen ein Leben lang in Bier anlegte, hätte am Ende neben einer stattlichen Figur Anspruch auf eine immer noch recht mäßige Grundrente. Wer regelmäßig im Urlaub sein Konto für Kreuzfahrten plünderte dto. Alles ist in Ordnung, bloß nicht sparen. Denn angeschissen ist letztlich der, der seine Mäuse zusammenhielt und dafür etwas Eigenes erwarb. Der soll dann nicht mehr bedürftig sein. Soll er seine Hütte doch verkloppen! Es genügt die Beherrschung der Grundrechenarten, um voraus zu sehen, wann man sich nach dem Verkauf seines Eigenheims und dem Umzug in eine Mietwohnung Gedanken über ein selbstbestimmtes sozialverträgliches Ableben machen sollte.
Hoffentlich erleidet der Supertanker keinen Schiffbruch.