750 Jahre Fürstenwalde
Offiziellen Schätzungen zufolge geht man davon aus, dass bei dem Bürgerempfang, einstmals als Neujahrsempfang bekannt und geschätzt, tatsächlich sehr, sehr wenig Besuchern gewesen sind. Es gab Neujahrsempfänge der Stadt Fürstenwalde – wer kann sich nicht daran erinnern – da waren weit über 500 Bürger aus Wirtschaft, Kultur, Partnergemeinden aus Frankreich, Polen, Nordrhein-Westfalen und der Politik sowie des Landkreises Oder-Spree zugegen. Mit zu dem Konzept gehörte – lang ist es her! – die Stimme des Bürgermeisters, mit dem Rück- und Ausblick, sowie die des Stadtverordnetenvorstehers, der ebenfalls mit am Pult stand und nicht nur sprach, sondern gemeinsam mit dem Bürgermeister, besonders engagierte Bürger, die sich durch ihr Tun in der Gesellschaft hervorgetan haben, auszeichnete. Vereinschefs oder Wirtschaftsbosse kamen zur Sprache und halfen unkompliziert, wo sie konnten. Zudem wurden Locations genutzt, die der Monatszeit entsprachen und die den einzelnen Verein, die Firma oder die Schule ins Licht rückten. Aber die Veranstaltung in diesem Jahr stand der Stadt Fürstenwalde nicht gut zu Gesicht. Die Stadtverordneten der Stadt hatten einst einen Bürgerempfang beschlossen, aber weder Termin noch die Örtlichkeit festgelegt. Mit der Einladung zum Bürgerempfang waren dann Tatsachen geschaffen und es gab kein Zurück. Das war so klein, so provinziell und wurde unserem Fürstenwalde in keinster Weise gerecht – gerade jetzt, wo das 750-jährige Jubiläum gefeiert wird. Ausreden für diesen desaströsen Empfang gibt es viele: Aprilscherz, keine Einladung, Nichtwissen, das etwas stattfindet, 3G-Regel. Was für ein Banner? Was für eine Werbung? Ich bin Handwerker, da arbeite ich noch, zu kalt und vieles mehr. Oder könne es sein, dass die Bürger vielleicht mit den Füßen abgestimmt haben? Die Gesamtsituation ließe das vermuten. Die städtische Politik und das Rückenkehrer-Syndrom städtischer Angestellter, die der Stadtverwaltung in Größenordnungen davonlaufen und damit qualitative Lücken reißen sind nicht zu verkennen und auch nicht mehr kleinzureden. Der oberste Verwaltungschef der Stadt versucht indes, eine Beigeordnete zum vierten Mal wählen zu lassen, wobei 2/3 Drittel der Abgeordneten nicht überzeugt sind. Und dann ist da noch sie Sache mit der Surf-Era – keiner kann sich entscheiden, die Fronten sind verhärtet.