Es war einmal vor langer Zeit, ein blühender Konzern namens Steinhauer, in einem Land, mitten in Europa. Um seine Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen, verabredeten die Konzernmanager mit den Japanern, dass jedes Jahr ein Wettrudern auf der Spree stattfinden sollte. Dafür wurden Mannschaften aus den besten Ruderern zusammengestellt. Beide Mannschaften trainierten lange und hart. Als der Tag des Wettkampfes gekommen war, fühlten sich beide Mannschafen topfit. Doch nach dem Status lagen die Japaner bald weit vorn und gewannen mit 500 Metern Vorsprung. Nach dieser schmerzlichen Niederlage war das Steinhauer Team sehr niedergeschlagen.
Das obere Management entschied, dass der Grund für dieses vernichtende Debakel unbedingt herausgefunden werden muss. Ein Untersuchungsausschuss wurde eingesetzt. Nur fünf Monate später lag das Ergebnis vor. Das Problem war, dass bei den Japanern acht Leute ruderten und ein Mann steuerte. Im Steinhauer Team dagegen ruderte nur ein Mann und acht Leute steuerten. Das obere Management engagierte sofort eine Beratungsfirma, um eine Studie über die Struktur des Steinhauer Teams anzufertigen. Nach Kosten in Millionenhöhe und weiteren sechs Monaten kamen die Berater zu dem Ergebnis, dass zu wenig Leute rudern und zu viele steuerten.
Um eine weitere Niederlage im nächsten Jahr vorzubeugen, beschloss man, die Teamstruktur zu ändern. Es gab jetzt vier Steuerleute, drei Ober-Steuerleute und einen Steuerungskoordinator. Ein Leistungsbewertungssystem wurde eingeführt, um dem Mann, der das Boot rudern sollte, mehr Ansporn zu geben. Die Parole lautete: Wir müssen seinen Aufgabenbereich erweitern und ihm mehr Verantwortung geben! Damit sollte es gelingen!
Im darauffolgenden Jahr gewannen die Japaner mit einem Kilometer Vorsprung. Der Ruderer wurde wegen schlechter Leistung entlassen, das Ruderboot verkauft, der Beratungsfirma wurde Anerkennung für ihre Arbeit ausgesprochen. Die Zusage für weitere Beratungsverträge wurde erteilt, dass eingesparte Geld wurde an das obere Management ausgeschüttet oder zur Frühpensionierung leitender Manager bei vollem Gehalt verwendet. Und wenn sie nicht gestorben sind, verdienen sie noch heute…