Covid 19, um mal den absatztötenden Begriff für die eigentlich ganz leckere Biersorte zu umgehen, ist ausgesprochen interessant. Natürlich nicht das Virus selbst oder die von ihm hervorgerufene Krankheit. Wohl aber die höchst unterschiedlichen Reaktionen in der Politik. Eines haben aber alle gemeinsam: Sie machen es wie die Eichhörnchen – sie hüpfen von Ast zu Ast sozusagen. Nahezu liebevoll und immer mit besorgter Miene mahnen sie, wiegeln, wann immer möglich, ab. Einschränkungen gibt es erst nach mahnenden Worten der Fachleute. Wie üblich will man sich selbst nicht unbeliebt machen. Das überlässt man dem Robert-Koch-Institut und anderen Koryphäen.
Nun stellt die Telekom Daten zum Bewegungsprofil der Handynutzer zur Verfügung. Danach wird zu erwarten sein, dass die Bewegungsaktivitäten eine Ausgangssperre erfordern. Weil die Leute unvernünftig sind. Dass sie das sind, weiß ich schon lange, warum also bloß bedarf es stets irgendwelcher Ausreden? Kaum noch jemand hat den Arsch in der Hose, zu sagen was Sache ist. Auch wenn’s weh tut. Es wird das Spiel: „guter Politiker – böser Spezialist“ gespielt.
Hamsterkäufe seien nicht nötig.
Das Gesundheitswesen sei sehr gut aufgestellt.
Es wird sehr bald wieder Toilettenpapier geben…
Ich und mein Oller hatten zuerst überhaupt keine Idee, warum ausgerechnet Klopapier Objekt der Begierde Hamsternder ist. Es schmeckt nicht besonders gut, sein Nährwert ist eher mäßig und es ist eigentlich im Fall der Fälle durch eine Handvoll Blätter oder Gartenerde ganz gut zu ersetzen. Unsere Nachbarin hatte auf diese brennende Frage die Antwort: Toilettenpapier kostet nicht viel, hat aber ein großes Volumen, man kriegt also viel für wenig Geld und – es hat kein Verfallsdatum! Aber das hat Schnaps ja auch nicht, und der ist nicht mit einem einfachen Griff in die Ressourcen des Hausgartens zu ersetzen… Denkt mal drüber nach!
Diesmal tat sich der Scheuer besonders hervor. Nachdem die ersten Bilder leerer Nudel- und Klopapierregale in den sozialen und unsozialen Netzen kursierten, regte er die Aussetzung des Sonntagsfahrverbots für LKW an. Damit die Belieferung der Märkte nicht ins Stocken kommt. Der Handel wiegelte zwar ab, mit dem Nachschub an jeglichem Hygienepapier hapert es aber nach wie vor. Interessant dabei ist der Vorgang der Fahrverbotsaussetzung insofern, als dass die Kontrolle der Durchsetzung der Fahrverbote den Ländern obliegt. Folgerichtig regte Scheuer an, die Länder mögen auf diesbezügliche Kontrollen verzichten. Dass solch Idee eines Bundesministers überhaupt möglich ist, hätte ich niemals geglaubt. Ich war ehrlich begeistert! Ist Deutschland doch nicht das Land der kompromisslosen Bürokratie? Aber mein Oller erst war regelrecht aus dem Häuschen! Obzwar noch keiner weiß, ob man am 21. Mai überhaupt vor die Tür darf, meinte er, dass Scheuer dieselbe Empfehlung den Ländern für die Alkoholkontrollen am Himmelfahrtstag geben könnte. Wie es aussieht, ist das gar nicht nötig, bis dahin ist das Virus, dieser klitzekleine Massageball, sicherlich noch in aller – oder wenigstens in vieler – Munde. Schon jetzt musste ich diesmal, von unserer Frauentagsrunde kommend, nicht ins Röhrchen blasen. Nutzt das bloß nicht aus!
Wie gesagt, es ist wieder Zeit für Witze. Lustige und geschmacksarme. Shoppen unter Vollschutz fand ich ziemlich gruselig. Den Vogel allerdings hat der Betreiber eines nahen Friedwaldes abgeschossen: Passend zur Pandemie und mit einem nett gestalteten Faltpapier wurde die Erweiterung der Fläche des Friedwaldes beworben, und man könne sich ja schon mal einen Baum aussuchen…
Ein Schelm, der Arges dabei denkt.