Was haben Brandenburg und eine Zwiebel gemeinsam? Ganz einfach, wenn man genauer hinschaut, tränen einem die Augen! Das Land des einst so stolzen Roten Adlers, der dunklen Kiefernwälder, der märkischen Heide – mich überkommt tagtäglich das große Heulen, schlage ich nur die Zeitung auf. Unserem Landesvater schwant vielleicht für die nächsten Wahlen in 2019 nichts Gutes, jedenfalls nutzt er seine vielleicht letzten Möglichkeiten für schöne weite Dienstreisen. Minister Vogelsänger ist dabei derjenige, der am eifrigsten an dem Ast sägt, auf dem er und die ganze SPD Brandenburgs sitzen. Das kann er richtig gut, während sonst die Arbeit in seinem Ministerium eher schleppend vorangeht. Entschädigungen für kormorangebeutelte Fischer gehen an Wolfsgeplagte, Planungen für Naturschutzgebiete schlagen ganze Siedlungsgebiete in Acht und Bann. Dafür feiert die Windmüllerlobby fröhliche Urständ‘ und pflanzt ihre Ungetüme auch inmitten von Naturschutzgebieten auf. Da können die Betroffenen im Viereck springen – Planer und Politiker schert das nicht im Mindesten. Inzwischen ist es tatsächlich so weit, dass jeder Juchtenkäfer mehr Wert ist als der Mensch. Zumindest, wenn er (der Mensch) neben einer oder gar mehreren Windkraftanlagen wohnt. Der Zustand von Schulen, Straßen, Sportanlagen ist vielerorts mehr als erbärmlich. Der Wegfall von Straßenausbaugebühren kommt nicht voran, von der Altanschließerproblematik mag ich gar nichts mehr schreiben. In beiden Fällen wird übrigens ähnlich argumentiert: Wenn einige wenige es nicht zahlen, müsste die Allgemeinheit unter höheren Kosten leiden. Wie bekloppt ist das denn?! Ob das mal jemand zu Ende gedacht hat? Sieht nicht so aus. Nehmen wir doch mal die BAB 12. Natürlich eine Autobahn des Bundes, aber zahlen muss auch der Brandenburger Steuerzahler. Zu gern hätte ich gewusst, welches hirnlose Rindvieh noch vor wenigen Jahren den zweispurigen Ausbau genehmigt (oder befohlen) hat. Samt Brücken, die heute zu schmal sind für einen erweiterten Ausbau und für teuer Geld neu erschaffen werden müssten. Wenn dann noch die Totgeburt BER mit immer neuen alten Problemen von sich reden macht, denke ich kummervoll an Brandenburgs neuen Slogan: Es kann so einfach sein! Besser allerdings wäre gewesen, man hätte eine Anleihe bei den Schwaben aufgenommen:Wir können alles – außer Hochdeutsch.
Für Brandenburg müsste es dann heißen: Wir können alles – außer fertig.