An sich selbst gescheitert…
Anders konnte man das Spiel der Blau-Weißen bei Dynamo Eisenhüttenstadt im Vorfeld nicht bezeichnen. „Das sind die Spiele, die wir gewinnen müssen“, darüber war sich die Truppe der Briesener einig. Die Odervorländer begannen auch verheißungsvoll. Nach 10 Minuten fiel das 0:1, Schübler setzt sich über rechts durch und legt im Strafraum quer auf Lucke, der nur noch ins verwaiste Tor schieben braucht, doch Dynamo-Verteidiger Busch kam ihm zuvor und so stand es 0:1 (9. Min.). Das Spiel wurde seinem Ruf gerecht. Harte Zweikämpfe, wenig spielerische Raffinesse und alles am Rande des Erlaubten. Kein Spiel für Fußballfeinschmecker, aber davon lebt der Abstiegskampf. Dennoch hatten die Briesener in der ersten Halbzeit gute Chancen, die aber wie so häufig ungenutzt blieben. Zweimal hatte Schübler nur kurz nach dem Führungstreffer die Möglichkeit, auf 2:0, wenn nicht sogar 3:0 zu stellen. Hinten standen die Briesener sicher. Bis auf zwei Ecken wurden die Hüttenstädter, bis auf einen Distanzschuss von Friedrich, nie wirklich gefährlich. Kurz vor der Pause dann eine weitere Riesenchance von Dorn, der von Schübler den Ball serviert bekommt, aber die sichere 0:2-Führung neben den Kasten setzt. Eine Minute später verpasst wiederum Dorn, Schübler in der Tiefe zu bedienen, der dann frei durch gewesen wäre. Der Plan mutiger zu spielen, ist aufgegangen, aber man hat sich nicht belohnt. Mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit sollte es so weitergehen. Doch Fehlanzeige – Dynamo reagierte mit zwei Wechseln. Für den hitzköpfigen Omwa, der im ersten Durchgang mehrmals zum Kopfstoß bei Anke ansetzte, kam Weniger in den Sturm. Nun waren die Hüttenstädter agiler im Angriff. Die Gäste waren nicht mehr griffig genug in der Defensive und ließen sich weiter hinten reindrängen. Dynamo wurde vor allem mit Weniger und Friedrich nun gefährlicher. Entlastungen der Blau-Weißen verpufften nach zwei bis drei Stationen schnell. Ein unnötiger Freistoß aus dem Halbfeld sollte dann den Ausgleich bringen. Hantelmann auf den Schädel von Kretschmann, der ins kurze Eck zum 1:1 wuchtete (68. Min.). Danach ging es hin und her. Blau-Weiß schaffte es auch in der zweiten Halbzeit nicht, die gute Chancen zur erneuten Führung zu nutzen. Schübler, Hanke und Ballhorn scheiterten an der kämpferischen Verteidigung der Dynamos. Die größte Möglichkeit aber hatte Moritz, der allein auf Schlussmann Grummt lief, der aber mit einer starken Parade das Remis hielt. Es kam, wie es kommen musste. Dynamo war williger und erhöhte den Druck. Ein Konter wurde den Odervorländern zum Verhängnis. Langer Ball auf Friedrich, den Anke per Kopf klärt, doch aus gut 20 Metern nimmt Klippenstein den Abpraller live, der durch Ballhorn und Anke vorbeizischt und im langen Eck zum 2:1 einschlägt (90. Min.).Niedergeschmettert waren nun nur noch drei Minuten Nachspielzeit auf der Uhr, um wenigstens einen Punkt mitzunehmen. Für die Investitionen der ersten Halbzeit belohnten sich die Blau-Weißen aber nicht. „Wenn man diese Spiele in der Form verliert, sollte sich jeder an seine eigene Nase packen und sich reflektieren“, resümierte Co-Trainer Bramburger nach dem Spiel passend. |