Reichenwalde ist zurück
Die Reichenwalde Rangers FC empfingen im heimischen Waldstadion zum ersten Spieltag den FC Neuenhagen 1913 II. Viele Fans, Gäste und Neugierige waren gekommen, um das erste Spiel der Neuzeit zu erleben und wie einst das Spiel in all seiner facettenreichen Art zu verfolgen. Ein besonderer Moment. Denn jahrelang wurde im Waldstadion kaum Fußball gespielt.Paul Lehmann und seine Vision, den Verein auf neue Füße zu stellen, war nicht nur ambitioniert, sondern auch eine echte Herausforderung. Viele in der Szene beäugten das Unterfangen argwöhnisch. Doch den Zynikern wurde gezeigt, wenn man etwas schaffen will, dafür brennt und andere mitreißen kann, dann steht dem Ziel nichts im Weg. Das Auftaktspiel? Ein Paukenschlag und das in zweierlei Hinsicht. Spielerisch gab’s zwischen beiden Teams kaum Unterschiede. Gut vorbereitet, ausgeruht – eigentlich hätte wenig schiefgehen dürfen.Schiedsrichter der Partie war René Lembcke – der zog seine Linie konsequent durch, was auf beiden Seiten für reichlich Verwunderung sorgte. Ihm fehlte hier und da das nötige Fingerspitzengefühl für kleinere Patzer, die in dieser Liga eben mal passieren. Dennoch, das Spiel nahm Fahrt auf und zwar mit ordentlich Feuer. Reichenwalde setzte auf Offensive, drückte mit allem, was ging – vor allem über die Flügel kam viel. Der Reichenwalder Vivian-Maurice Hecht, der zu Beginn der Partie verletzte wurde in der 12. Minute ausgewechselt. Für ihn kam Lukas Kaul und der machte direkt auf sich aufmerksam. Leider nicht sportlich er betrat ohne Zustimmung des Schiris den Platz und kassierte prompt Gelb. Kopfschütteln auf den Rängen. Bis zur Halbzeit ein leidenschaftliches Spiel aber keine Tore. Doch dann kam die 48. Minute, Kaul, jetzt voll im Spiel, überraschte die Neuenhagener – die nun die Sonne im Gesicht hatten und brachte Reichenwalde mit dem 1:0 in Führung. Die Freude war riesig, der Jubel ging durch das ganze Stadion. Die Last fiel von den Schultern, endlich ging’s voran. Das war der Moment, auf den viele gewartet hatten. Aber der Schiri machte’s den Jungs nicht leicht. Immer wieder unterbrach er den Spielfluss doch das schockte niemanden. Augen zu und durch! Neuenhagen versuchte, Reichenwalde zu bremsen allerdings mit mäßigem Erfolg. Sie fanden nur schwer ins Spiel. Dann kam die 60. Minute: Ecke Reichenwalde, Robin Briesnick steht richtig 2:0! Und jetzt wurde’s richtig hitzig.Das neue „Stopp-Konzept“ wurde zum ersten Mal angewendet. Beide Teams wurden kurz kaltgestellt, der Schiri besprach die Situation mit den Kapitänen und Trainern danach ging’s weiter. Gelbe Karten, Gelb-Rote und sechs Minuten Nachspielzeit später blieb es beim 2:0.
Keine weiteren Tore aber ein Ausrufezeichen.
Reichenwalde ist zurück. Und das Waldstadion lebt wieder.



