Grünheider SV verliert beim Bad Doberaner SV
Die GSV-Löwen mögen es anscheinend knapp: Nach dem Unentschieden in letzter Sekunde beim HSV Insel Usedom (29:29) und der Niederlage in der Löcknitzhalle gegen den SV 63 Brandenburg-West (26:27), gab es nun im dritten Punktspiel der Handball-Oberliga Ostsee-Spree erneut eine ganz enge Kiste für die Männer des Grünheider SV. Das Team um Chefcoach Axel Both und Co-Trainer Dirk Köhler unterlag am Samstagabend, den 17. September, beim Bad Doberaner SV 90 vor rund 230 Zuschauern in der Stadthalle mit 25:26 (12:13). Damit ist der GSV mit 1:5 Punkten 13. und damit Vorletzter in der noch jungen Viertliga-Saison 2022/23, während die Bad Doberaner mit 5:1 Zählern als Dritter punktgleich mit Spitzenreiter Ludwigsfelder HC und dem HSV Insel Usedom sind.
Grünheider mit den Gastgebern bis zum Schluss auf Augenhöhe
Die GSV-Löwen sind auch in der dritten Partie ihrem Namen gerecht geworden und haben wieder bis zum Ende mit heißem Herzen gekämpft, um etwas Zählbares zu erreichen. Und das erneut in kleiner Besetzung – mit William Kreuziger nur ein Wechselspieler, mit Robin Menz und Joshua Hiller zwei Torleute und ein noch in der Reha befindlicher Friedrich Hanschel, der am Sonnabend 32 Jahre alt wurde, auf der Bank. „Wir waren sehr nah dran und hatten es selbst in der Hand“, sagt Axel Both. „Schade, dass wir es Ende der ersten Halbzeit verpasst haben, das Ergebnis mit in die Pause zu nehmen.“ Denn in der 28. Minute führte der GSV, der von Anfang an auf Augenhöhe mit den Gastgebern spielte, mit 12:9. Doch dann gelangen den Bad Doberanern noch vier Tore zur 13:12-Halbzeitführung. Danach verschliefen die Gäste von der Löcknitz etwas den Beginn der zweiten Hälfte und lagen beim 19:23 (48.) vier Tore hinten. Doch dann hat die Mannschaft wieder ins Spiel gefunden und war mehrmals dem Ausgleich nahe – zuletzt beim 24:25 gut dreieinhalb Minuten vor Ende.
Trainer und Fans trotz der Niederlage stolz auf die GSV-Löwen
„Die letzten fünf Minuten waren in der Stadthalle sehr ruhig gewesen, das war unser Erfolg bis dato. Leider haben wir es nicht geschafft, kleine Fehler zu unterbinden und konsequenter zu spielen, weil die Jungs auch etwas aufgeregter agierten“, erklärt Axel Both. „Aber ich bin stolz auf die Jungs. Wir sind im Grunde genommen mit sechs Mann die 60 Minuten voll durchgegangen – Hut ab und Respekt vor der Leistung.“ Und auch Zuschauer aus Bad Doberan kamen kurz vor der Abfahrt des Reisebusses des Budo Dojo Fürstenwalde, gefahren von Abdula, zu den Grünheidern. Einer lobte: „Das war riesig, wie ihr in dieser Mini-Besetzung unserem Team Paroli geboten habt.“ Das sah die Handvoll GSV-Fans in der Stadthalle ebenso, darunter die Eltern von William Kreuziger und die Mutter von Oliver Heine, die noch anlässlich des 18. Geburtstages ihres Sohnes (12. September) Essen und Getränke für die Rückfahrt mitbrachte. Und Co-Trainer Dirk betont: „Die Jungs sind bis zum Ende Vollgas gegangen und hätten sich einen Punkt verdient gehabt. Schade, dass wir uns nicht wie auf Usedom belohnen konnten.“
Bad Doberans Trainer Matthias Schmidt: „Der Glücklichere hat gewonnen.“
„Wir hatten am Ende ein Quäntchen mehr Glück, mehr ist es nicht gewesen. Es waren zwei Mannschaften auf Augenhöhe“, sagt Matthias Schmidt. Der Trainer des Bad Doberaner SV fügt hinzu: „Unser Torhüter Marty Lampe hat einen sehr guten Part gespielt.“ Übrigens wie schon im Juni im Play-off-Spiel der Abstiegsrunde gegen die Grünheider, die in Bad Doberan die einzige Niederlage in den insgesamt sechs Play-off-Partien kassiert hatten. „Deshalb hat er diesmal wieder von Beginn an gespielt“, erklärt Schmidt, der mit seiner Mannschaft so schnell wie möglich viele Punkte sammeln will, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.
Friedrich Hanschel sieht auf der Bank „eine bittere Niederlage“
Zur spielerischen Untätigkeit war Friedrich Hanschel verdammt – und das an seinem 32. Geburtstag am Samstag. „Es ist schon schwer, das Spiel von der Bank aus zu sehen, ohne selbst helfen zu können. Doch ich bin nach einer Operation am linken Knie noch in der Reha“, erklärt der Kreisläufer, der von „einer bitteren Niederlage“ sprach. „Die Mannschaft hat mit dem extrem kleinen Kader in der ersten Halbzeit gut gespielt. In den letzten fünf Minuten haben wir ein bisschen den Faden verloren, was uns leider die klare Pausen-Führung kostete. Am Ende der zweiten Halbzeit sei die Chance da gewesen, „dreimal den Ausgleich zu erzielen und das Spiel vielleicht sogar noch zu drehen“. Also kein schönes Geburtstagsgeschenk für Friedrich Hanschel, der in seiner letzten Handball-Saison bald wieder selbst eingreifen will – „wahrscheinlich erst ab Oktober, um nicht wieder gleich eine Verletzung zu riskieren.“
Zwei Heimspiele folgen für Grünheider SV
Nun hoffen die Männer des Grünheider SV, in den folgenden beiden Heimspielen den ersten Saisonsieg einfahren zu können. Allerdings dürfte das am Samstag, 24. September 2022, gegen Tabellenführer Ludwigsfelder HC ziemlich schwer werden. Und eine Woche später, also am 1. Oktober (beide Spielen beginnen um 18.30 Uhr), wird es nicht einfacher, wenn der VfL Tegel in der Löcknitzhalle zu Gast ist, der seine ersten drei Punktspiele verloren hat.
Der GSV spielte in der Stadthalle von Bad Doberan mit: Hendryk Büttner, Robin Menz, Joshua Hiller – Oliver Heine 5, Florian Folger 5/1, Friedrich Hanschel, Marius Becker 2, William Kreuziger, Matias Cabrales 1, Marc Robin Hiesener 8, Marc Schmitz 4
Schiedsrichter: Kay Alexander Wenzel, Niklas Linke – Siebenmeter: BSV 3/1, GSV 1/1 – 2-min-Strafen: BSV 2, GSV 3 (1 Disqualifikation)
Videos und Fotos:
©Roland Hanke & © Kathrin Kreuziger