Revanche des Lausitzer HC Cottbus – Jetzt wartet Spitzenreiter BFC Preußen
Den Viertliga-Start ins neue Jahr 2022 hatten sich die Handball-Männer des Grünheider SV und deren Anhang anders vorgestellt. Anstatt mit einem Sieg einen wichtigen Schritt im Kampf um Platz 4 in der Süd-Staffel der Oberliga Ostsee-Spree und damit um die Qualifikation für die Meisterrunde zu gehen, gab es am Sonnabend, den 8. Januar, in der Löcknitzhalle eine bittere Niederlage. Die sechstplatzierte Mannschaft von Cheftrainer Frank Morawetz und Co-Trainer Dirk Köhler unterlag vor rund 120 Zuschauern dem Tabellenfünften Lausitzer HC Cottbus mit 25:31 (12:16). Das Hinspiel in Cottbus hatten die Grünheider am 20. November noch mit 31:15 gewonnen.
Derzeit fehlen vier Punkte auf den vierten Rang
Nun scheint der als Saison-Maximalziel ausgegebene vierte Rang erstmal in die Ferne gerückt. Sechs Spiele haben die „GSV-Löwen“ in der Vorrunde bis Ende Februar noch zu absolvieren, darunter zwei gegen Spitzenteams – gegen den Tabellenführer BFC Preußen Berlin (15. Januar, auswärts) und den Dritten Ludwigsfelder HC (29. Januar, daheim). Momentan fehlen den Grünheidern (8:12 Zähler) vier Pluspunkte auf die viertplatzierte SG OSF Berlin (12:10), die ein Spiel mehr als der GSV ausgetragen, und drei Punkte auf den LHC Cottbus (11:7), der ein Spiel weniger auf dem Konto hat.
Dirk Köhler: „Keine Bindung zum Spiel gefunden“
Klar, dass am Ende nach dem Rückschlag die Enttäuschung bei Akteuren und Publikum der Gastgeber – gespielt und zugeschaut wurde laut der Corona-Verordnung des Landes Brandenburg, den Bestimmungen des Handball-Verbandes und dem Hygiene-Konzept der Gemeinde Grünheide unter der 2-G-Regel (geimpft, genesen) – recht groß war. „Das war ein verdienter Sieg für die Cottbuser. Wir haben überhaupt keine Bindung zum Spiel gefunden“, sagt Dirk Köhler. „Wenn man um den vierten Platz spielen will, kann man vielleicht mit einem oder zwei Toren Unterschied nach einem harten Kampf verlieren, aber nicht mit sechs Treffern.“ Eine Erklärung dafür, warum es diese doch deutliche Niederlage gab, hatten weder der GSV-Co-Trainer noch die Spieler. Zumindest so viel glaubt Dirk Köhler: „Wir haben es nicht geschafft, den absoluten Siegeswillen aufs Parkett zu bringen.“
Florian Folger erfolgreichster Werfer
Die Grünheider konnten die Partie gut 25 Minuten zumindest offenhalten, obwohl sie selbst nicht einmal in Führung lagen. Das letzte Mal einen Gleichstand erreichten die GSV-Löwen um Kapitän Toni Büttner beim 7:7 (15.) durch Florian Folger, der mit insgesamt neun Toren, darunter ein verwandelter Siebenmeter, bester Werfer der Gastgeber war. Auch beim 12:14 (29.) waren sie noch dran, doch zwei Treffer der Lausitzer in Folge brachten einen Vier-Tore-Rückstand zur Pause. Dieser zementierte sich in der zweiten Halbzeit und wuchs zwischenzeitlich sogar auf sieben Treffer an, ehe es am Ende 25:31 stand.
Tom Griebsch will in fünf Wochen wieder spielen
Schmerzhaft war diese Niederlage unter anderem auch für zwei GSV-Spieler, die verletzungsbedingt zuschauen mussten. „Das hat richtig weh getan. Wir haben nicht den Handball gezeigt, den wir können, und auch nicht unsere Spielphilosophie umgesetzt“, erklärt Vize-Kapitän und Torjäger Tom Griebsch, der noch an einem Bandscheibenvorfall laboriert. Er selbst sei gesundheitlich auf dem Weg der Besserung. „Ich bin weiter in Behandlung und jetzt im Aufbautraining und muss vor allem an der Kondition arbeiten. Mein Ziel ist es, in fünf Wochen wieder spielen zu können“, erklärt der 31-Jährige.
Keeper Denny Alpers hofft auf Trainingseinstieg
Viel früher will Torwart Denny Alpers wieder eingreifen, der vor einiger Zeit mit dem rechten Fuß umgeknickt war und noch einen geschwollenen Knöchel hat. „Ich will Ende dieser Woche wieder ins Training einsteigen“, sagt der 29-Jährige. „Es war schon schwer, draußen zu sitzen. Es hat diesmal nicht alles gepasst in unserem Spiel. Umso wichtiger ist es, jetzt weiter dranzubleiben und noch viele Punkte zu holen.“
Am Sonnabend, den 15. Januar, Grünheider SV bei Spitzenreiter BFC Preussen
Letzteres wird beim nächsten Spiel wohl eher kaum möglich sein. Da müssen die Grünheider am kommenden Samstag, den 15. Januar, um 19.00 Uhr beim Spitzenreiter BFC Preußen ran. Das Hinspiel hatten sie am 16. Oktober nur knapp mit 19:22 verloren. „Da wir jetzt tendenziell in der Abstiegsgruppe sind, ist die Partie beim Tabellenführer für uns eine Vorbereitung für die vier wichtigen Spiele gegen HC Spreewald, Blau-Weiß Berlin und die TSG Lübbenau. Da müssen wir entsprechend die Punkte holen, um mit einem vernünftigen Polster in die kommende Gruppenphase gegen den Abstieg zu gehen“, erklärt der Grünheider Co-Trainer Dirk Köhler.
Der GSV spielte in der Löcknitzhalle mit: Hendryk Büttner, Roman Schäfer, Robin Menz – Justin Kranzusch, Oliver Heine, Tom Friedrich 6, Florian Folger 9/1, Adrian Theden, Friedrich Hanschel 1, Konstantin Büttner 2, Marcus Schwiderski 3, Marc Schmitz 3, Phillipp Hudewenz 1, Clemens Wetzel
Schiedsrichter: Mathias Jeschke, Alexander Zart, Siebenmeter: GSV 2/1. LHC 2/1, 2-min-Strafen: GSV 6, LHC 1
Fotos & Text Roland Hanke
Tabelle Staffel Süd
Oberliga Ostsee-Spree, Stand 8.1.2022
1. | BFC Preussen | 11 | 9 | 0 | 2 | 311:258 (+53) | 18:4 |
2. | MTV 1860 Altlandsberg | 10 | 7 | 1 | 2 | 297:246 (+51) | 15:5 |
3. | Ludwigsfelder HC | 10 | 8 | 0 | 3 | 295:265 (+30) | 14:6 |
4. | SG OSF Berlin | 11 | 6 | 0 | 5 | 268:255 (+13) | 12:10 |
5. | Lausitzer HC Cottbus | 9 | 5 | 1 | 3 | 247:234 (+13) | 11:7 |
6. | Grünheider SV | 10 | 4 | 0 | 6 | 242:251 ( -9) | 8:12 |
7. | Sp.Vg. Blau-Weiß | 9 | 2 | 0 | 7 | 228:254 (-26) | 4:14 |
8. | HC Spreewald | 10 | 2 | 0 | 8 | 238:297 (-59) | 4:16 |
9. | TSG Lübbenau 63 | 8 | 1 | 0 | 7 | 201:267 (-66) | 2:14 |