Grünheider SV verliert erstes Spiel der Rückrunde
Es sah lange Zeit nach einem Fortgang der kleinen Erfolgsserie für die Männer des Grünheider SV I in der Oberliga Ostsee-Spree aus. Zur Halbzeit führte das Team um Chefcoach Axel Both und Co-Trainer Dirk Köhler am vorigen Samstag, den 10. Dezember, vor rund 180 begeisterten Zuschauern in der Löcknitzhalle gegen den HSV Insel Usedom mit 13:9, doch am Ende mussten sich die Gastgeber dem Viertliga-Spitzenreiter noch mit 22:26 geschlagen geben. Die Gäste von der Ostsee (23:5 Punkte) und ihre zahlreich mitgereisten Fans jubelten gemeinsam. Die GSV-Löwen bleiben damit zum Start in die Rückrunde Zehnter in der 14er Staffel mit jetzt 12:16 Punkten.
Bis zehn Minuten nach der Pause auf Augenhöhe
Nach drei Siegen in Folge, darunter gegen den Tabellen-Dritten Lausitzer HC Cottbus, konnten die Grünheider diesmal nicht der Rolle als Favoriten-Schreck gerecht werden. Das lag vor allem daran, dass sie in den letzten 20 Minuten der Partie von ihrem Plan abgewichen sind. Die letzte der Führungen gab es da beim 16:15 (40.), die höchste war beim 13:8 (29.). „Nach der Pause hat der alte Schlendrian wieder Einzug gehalten und wir haben unseren Plan, weiterzuspielen und zu stoßen bis zur Lücke, nicht umgesetzt, sondern hat sich jeder Würfe genommen, die oft geblockt wurden. Dann begann das Denken und Grübeln, anstatt sich an das zu halten, was wir spielen wollten“, erklärt Axel Both. „Komplizierte Pässe wurden gespielt, die nicht ankamen, auch in Überzahl, so dass wir den Gästen sechs, sieben Bälle quasi hundertprozentig schenkten.“ Damit habe sein Team einen weiteren Achtungserfolg aus der Hand gegeben. Die GSV-Löwen, die nach 56 Minuten sechs Tore zurücklagen (19:25) kamen mit drei erfolgreichen Kontern zwar noch mal heran, doch zum Punktgewinn wie im Hinspiel Anfang September (29:29) reichte es nicht mehr.
Usedomer mit vielen A-Jugendlichen auf der Platte
Dagegen war die Freude groß beim HSV Insel Usedom, der mit vielen A-Jugend-Akteuren antrat, die ebenfalls Oberliga spielen und als SG Vorpommern mit 20:0 Punkten dort ebenfalls Spitzenreiter sind. „Wir haben derzeit viele Verletzte und Kranke, weshalb wir mit einer halben A-Jugend-Mannschaft spielen mussten. Die Jungs haben ihre Sache prima gemacht, ebenso wie unser Torhüter Lech Krynski“, sagt Ulrich Rosche-Hauwetter, der Torwart-Trainer der Usedomer. „Ausschlaggebend für unseren Erfolg waren die Kondition und definitiv die verbesserte Abwehr, in der wir viele Bälle weggenommen haben. Zudem haben wir die erste und zweite Welle konsequent gespielt und verwandelt. In der ausgeglichenen ersten Halbzeit haben die Grünheider verdient geführt, danach konnten wir dann mit konzentriertem Spiel das Blatt wenden und den Sieg einfahren.“ Und der wurde dann auf der Rückfahrt im Bus auch entsprechend gefeiert.
Erst Spiel in Brandenburg, dann Streichen der Umkleidekabinen
Gefeiert wurde bei den GSV-Löwen auch – Weihnachten. Nach dem letzten Heimspiel des Jahres trafen sich die Spieler, teilweise mit Frauen oder Freundinnen, beim Chef des Fördervereins Grünheider Handball, Uwe Manohr. In Räumlichkeiten seiner Firma Manohr-Schweißtechnik in Fangschleuse wurde noch viel über die Partie und die bisherige Saison gefachsimpelt. Zudem gab es Entenbraten mit Klößen und Rotkohl sowie vegetarische Speisen und das eine oder andere Getränk. Zugleich verabredete sich die Mannschaft dabei, zwischen den Weihnachts- und Jahreswechsel-Feiertagen zu einem Arbeitseinsatz in der Löcknitzhalle. „Wir wollen dort alle Umkleidekabinen streichen und damit den gesamten Verein unterstützen“, erklärt Dirk Köhler. Doch zuvor gibt es noch am kommenden Samstag, 17. Dezember, das letzte Punktspiel 2022 beim SV 63 Brandenburg-West. Da muss der Grünheider SV in der Sporthalle der JVA (Max-Josef-Metzger-Straße 41 in 14772 Brandenburg) ab 18.00 Uhr ran. „Wir haben nach der knappen 26:27-Heimniederlage mit den Brandenburgern noch eine Rechnung offen und wollen diese begleichen“, sagt Axel Both. Fans sind gern gesehen und können im GSV-Bus mitfahren. Abfahrt ist am Sonnabend um 15.00 Uhr an der Grünheider Löcknitzhalle.
Der Grünheider SV I spielte in der Löcknitzhalle mit: Robin Menz, Joshua Hiller– Justin Kranzusch 1, Oliver Heine, Florian Folger 8, Adrian Theden 1, Friedrich Hanschel, Marco Leupert 2, Thorge Breitzmann, Marius Becker, Georgios Chrysos, Matias Ignacio Cabrales Vergara 1, Marc Schmitz 5, Tom Griebsch 4/3
Schiedsrichter: Maik Lehmann, Martin Prokof – Siebenmeter: GSV 6/3, HSV 1/1 – 2-min-Strafen: GSV 1, HSV 8 (2 Disqualifikationen)
Text & Videos: Roland Hanke