Viertliga-Männer des Grünheider SV verlieren nur knapp
Das war mal eine Ansage der GSV-Löwen: In ihrem elften Vorrundenspiel der Süd-Staffel in der Handball-Oberliga Ostsee-Spree hatten sie den Spitzenreiter BFC Preußen in Berlin fast am Rand einer Niederlage. In der Kiriat-Bialik-Sporthalle verloren sie am Sonnabend, den 15. Januar, nach 13:12-Halbzeitführung am Ende nur denkbar knapp mit 23:25. Das bedeutet weiter Platz 6 in der Neuner-Staffel und vier Pluspunkte Rückstand auf den vierten Rang, der die Qualifikation für die Meisterrunde der vierten Liga bedeuten würde.
Jetzt kommen die wichtigen Spiele
Für die Männer von der Löcknitz stehen bis Ende Februar jetzt noch fünf Spiele in der Vorrunde auf der Tagesordnung. In vier Partien wird es für die Grünheider wichtig sein, Punkte für den Verbleib in der vierthöchsten deutschen Spielklasse zu sammeln. Denn dann geht es gegen Mannschaften, die zwischen den Plätzen 5 und 9 der Süd-Staffel liegen und damit wahrscheinlich wie der GSV in der Abstiegsrunde ranmüssen. Dort zählen dann die Punkte aus der Vorrunde von den Spielen gegeneinander mit. Den Anfang macht am kommenden Sonntag (23.1.) die Partie beim HC Spreewald. Nach dem Heimspiel gegen den drittplatzierten Ludwigsfelder HC (Samstag, 29.1.) folgen für die Grünheider noch zwei Partien gegen Schlusslicht TSG Lübbenau 63 (12.2. auswärts, 26.2. daheim) und die SpVg. Blau-Weiß 1890 in Berlin (Termin noch offen).
Starke Antwort auf Heimniederlage gegen LHC Cottbus
Die Leistung der Mannschaft von Chefcoach Frank Morawetz und Co-Trainer Dirk Köhler beim BFC Preußen in Berlin ist umso höher zu bewerten, da sie nur mit einem kleinen Team antreten konnte – mit zwei Torleuten und acht Feldspielern, von denen zwei angeschlagen waren und nicht komplett durchspielen konnten. „Das war eine ganz starke Antwort der Mannschaft auf die Heimniederlage vor einer Woche gegen den LHC Cottbus. Sie hat in Berlin ein super Spiel gemacht, ist als geschlossenes Team aufgetreten“, sagt Frank Morawetz. „Die Einstellung hat hundertprozentig gestimmt. Alle haben bis zum Schluss prima gekämpft. Die Preußen hätten sich nicht beschweren können, wenn wir ein Remis oder sogar einen Sieg geschafft hätten. Mit ein wenig mehr Glück wäre das drin gewesen.“ Und das mit nur sechs voll einsetzbaren Feldspielern, denn Tom Friedrich und Clemens Wetzel waren angeschlagen. Für Letzteren ist laut Cheftrainer die Saison wegen einer Fußverletzung jetzt vorzeitig beendet.
60 Minuten in Berlin auf Augenhöhe
Die Grünheider, die bereits das Hinspiel am 16. Oktober 2021 nur knapp mit 19:22 verloren hatten, gestalteten nun die Auswärtspartie über 60 Minuten auf Augenhöhe, lagen in der ersten Halbzeit beim 11:7 (23. Minute) sogar mal mit vier Toren in Führung. „Das war unsere beste Phase, wo in Abwehr und Angriff fast alles geklappt hat“, erklärt Frank Morawetz. Die Abwehr um die „zwei starken Torhüter Hendryk Büttner und Roman Schäfer“ habe die ganze Partie über gut funktioniert, im Angriff seien einige Chancen vergeben worden. Ein Extralob vom Trainer bekamen zwei Rückraum-Mitte-Spieler: „Adrian Theden mit seinen 19 Jahren hat in der ersten Halbzeit sein bisher bestes Spiel für den GSV gemacht. Und Kapitän Toni Büttner hat prima aufgespielt und uns mit seinen Toren in der zweiten Halbzeit in der Partie gehalten“, sagt Frank Morawetz. Toni Büttner war mit sechs Treffern auch der beste Werfer der Grünheider, die beim 22:22 (57.) letztmals den Gleichstand herstellen konnten.
Am kommenden Sonntag, 23. Januar, beim HC Spreewald
„Die Niederlage gegen die Preußen tut uns nicht weh, sie zählt ja in der Abstiegsrunde nicht. Wir wollten uns in dem Spiel hauptsächlich Selbstvertrauen holen für die noch anstehenden wichtigen Partien, in denen es für uns um den Klassenerhalt geht“, erklärt Frank Morawetz. Und dieses Selbstvertrauen wollen die Männer des Grünheider SV als Extra-Motivation in die nächste Partie mitnehmen. Die Mannschaft muss am Sonntag, den 23. Januar, erneut auswärts spielen. Ab 16.00 Uhr geht es dann um wichtige Punkte beim Tabellen-Achten HC Spreewald, der am Dienstag (18.1.) das Nachholspiel beim Lausitzer HC Cottbus knapp mit 29:30 verloren hat. Konzentriert vorbereitet darauf haben sich die Grünheider wieder mit drei intensiven Trainingseinheiten in dieser Woche.
Der GSV spielte in der Kiriat-Bialik-Sporthalle in Berlin mit: Hendryk Büttner, Roman Schäfer – Tom Friedrich 3, Adrian Theden 4, Friedrich Hanschel 1, Konstantin Büttner 6, Marcus Schwiderski 2, Marc Schmitz 2, Phillipp Hudewenz 5/2, Clemens Wetzel
Schiedsrichter: Stefan Jedrzejak, Benjamin Klappauf, Siebenmeter: BFC 4/1, GSV 2/2, 2-min-Strafen: BFC 3, GSV 1
Text und Foto: © Roland Hanke