Grünheider SV verliert in Oberliga Ostsee-Spree

Hängende Köpfe, enttäuschte Gesichter und trotzdem Applaus der mitgereisten 20 Fans: Für die Handballer des Grünheider SV I gab es in der Auswärtspartie der Oberliga Ostsee-Spree am vorigen Sonntag, 8. Oktober, beim HC Empor Rostock II nichts zu holen. Das Team um Chefcoach Tilo Leibrich und Co-Trainer Dirk Köhler verlor bei der U23 aus der Hansestadt in der Fiete-Reder-Sporthalle in Rostock-Marienehe deutlich mit 35:45 (15:22). Tilo Leibrich sagte in Anspielung darauf, dass am Sonntag unter anderem mit Kapitän Tom Griebsch (krank), Clemens Wetzel (Arbeit) und Marco Leupert (verletzt) drei erfahrene Akteure fehlten: „Unsere U23 musste sich der Rostocker U23 geschlagen geben.“ Die GSV-Löwen bleiben mit nun 1:9 Punkten Vorletzter der 14 Teams umfassenden vierten Liga. Der HCE II ist nach seinem zweiten Saisonsieg (zuvor 37:26 gegen SG OSF Berlin) mit 4:6 Zählern Achter in der Tabelle. Auf der Rückfahrt im Bus des Budo Dojo Fürstenwalde mit Abdula am Steuer gab es noch auf der Autobahn eine Stärkung mit Nudeln und Gulasch, zubereitet von Thorsten Scheerer.

Tilo Leibrich: „Ohne Abwehr geht es nicht“
Die Grünheider fanden in der traditionsreichen Rostocker Halle, in der viel Geschichte in DDR-Oberliga, Bundesliga und Europacup geschrieben wurde, von Beginn an nicht in die Partie. Vor rund 180 Zuschauern, darunter die rund 20 aus der Heimat, lagen sie bereits zu Beginn deutlich hinten – 0:4 (4. Minute), 1:9 (10.). Das sollte sich im weiteren Verlauf auch wenig ändern. Als Matias Cabrales und Tim Gollung, mit zehn Toren zweitbester GSV-Werfer hinter Marius Becker (11 Treffer, davon drei verwandelte Siebenmeter) anfangs der zweiten Halbzeit mit ihren Toren den Abstand bei minus fünf hielten (zuletzt 18:23/35.) hielten, kam etwas Hoffnung auf, die knapp sechs Minuten später allerdings wieder dahin war – 19:30 (41.). Tilo Leibrich, der da eine Auszeit nahm, musste dann auch feststellen: „Ohne Abwehr geht es nicht.“ Was sicherlich auch mit dem bereits erwähnten Fehlen der erfahrenen Spieler zusammenhing. Trotz 35 GSV-Treffer stand am Ende die Niederlage mit zehn Toren.

Zwei Wochen Zeit für Aufarbeitung
Egal, wie schlecht die Vorzeichen gewesen sind und dass die Rostocker einige Spieler aus dem Drittliga-Team im Einsatz hatten: „Wenn wir nicht bereit sind, Abwehr zu spielen, funktioniert es nicht. Das ist schwer zu erklären. Zudem haben wir zu viel weggeworfen“, sagt Tilo Leibrich. Es habe zwar jeder Spieler gekämpft, „wir haben aber nicht als Team gekämpft. Die Jungs müssen realisieren, dass jeder für den anderen da sein und jeder jedem helfen muss.“ Und 45 Gegentore seien einfach zu viel. „Wie gesagt, wir waren in der Abwehr zu schlecht. Zudem haben uns die Torhüter auch nicht das gegeben, was sie uns sonst geben“, erklärt Tilo Leibrich. Jetzt bleiben zwei Wochen Zeit, um die Situation im Training aufzuarbeiten und sich auf das „nächste Vier-Punkte-Spiel“ vorzubereiten. Da ist sicherlich auch viel mentale Arbeit der Trainer notwendig. Denn am 21. Oktober 2023, ab 18.30 Uhr, steht als Kontrahent der Tabellen-Zwölfte Bad Doberaner SV 90 (2:8 Punkte) auf der Platte in der Löcknitzhalle. „Wenn wir da nicht den Bock umschmeißen, dann müssen wir uns mit anderen Dingen beschäftigen“, sagt der GSV-Chefcoach.

Der Grünheider SV spielte in der Fiete-Reder-Sporthalle von Rostock-Marienehe mit: Robin Menz, Hendryk Büttner – Niclas Thurow 3, Oliver Heine 4, Adrian Theden 2, Tim Gollung 10, Thorge Joris Breitzmann, Marius Becker 11/3, William Kreuziger 1, Alexander Volk 1, Oussama Boussama 1, Matias Ignacio Cabrales Vergara 2, Oliver-Mathis Buck

Schiedsrichter: David Beschorner, Arne Morawietz – Siebenmeter: HCE II 2/2, GSV 3/3 – 2-min-Strafen: HCE II 6 (1 Disqualifikation), GSV 8

Text Roland Hanke
Fotos: Kathrin Kreuziger, Roland Hanke

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